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Handball Spitzenreiter Vinnhorst wankt kurz beim HCB, der sich tapfer wehrt

Drei kurzfristige Ausfälle und zwei Rote Karten - Aufgebot der Gastgeber wird immer kleiner.

Von Torsten Kühl Aktualisiert: 24.01.2022, 11:30
Mussten mangels Alternativen fast die kompletten 60 Minuten durchhalten: Marcel Popa (l.) und Kevin Szep-Kis (r.) mit ihrem vor allem in der ersten Halbzeit super haltenden Keeper Hendrik Halfmann in der Abwehr gegen Vinnhorsts Bundesliga-erfahrenen Spielmacher Falk Kolodziej.
Mussten mangels Alternativen fast die kompletten 60 Minuten durchhalten: Marcel Popa (l.) und Kevin Szep-Kis (r.) mit ihrem vor allem in der ersten Halbzeit super haltenden Keeper Hendrik Halfmann in der Abwehr gegen Vinnhorsts Bundesliga-erfahrenen Spielmacher Falk Kolodziej. (Foto: Torsten Biel)

Plotha - Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob es den Männern des HC Burgenland in voller Kaderstärke am Samstagabend gelungen wäre, dem favorisierten TuS Vinnhorst länger als über weite Strecken der ersten Halbzeit und noch einmal eine Viertelstunde Mitte des zweiten Abschnitts Paroli bieten zu können. Nach drei kurzfristigen Ausfällen und zwei Feldverweisen gingen HCB-Trainer Steffen Baumgart am Ende jedoch einfach die Alternativen und seinen Schützlingen die Kräfte aus.

Benecke hält sich bereit

Im ersten Drittliga-Heimspiel in Plotha (in der Glückauf-Sporthalle in Hohenmölsen finden derzeit Reparaturarbeiten statt, für das Naumburger „Euroville“ hatte der Verein keine Trainingszeiten bekommen) musste Baumgart auf David Heinig, der sich im Abschlusstraining eine Zerrung zugezogen hatte, sowie die erkrankten Sascha Meiner und Janko Pesic verzichten. Als Alternative für die Linksaußen-Position setzte sich Ex-Kapitän Ants Benecke, der seine Laufbahn in der ersten Mannschaft vor anderthalb Jahren nach dem Aufstieg beendet hatte, für den Notfall auf die Bank.

Feierte mit sieben Treffern ein starkes Combeck: Rechtsaußen und Co-Trainer Philipp Große.
Feierte mit sieben Treffern ein starkes Combeck: Rechtsaußen und Co-Trainer Philipp Große.
(Foto: Torsten Biel)

Auf der rechten Außenbahn feierte Co-Trainer Philipp Große, der nach Problemen wegen einer Corona-Infektion immer besser in Tritt kommt, ein starkes 60-Minuten-Comeback als sicherer Vollstrecker mit sieben Toren. Noch besser (acht Mal, siehe auch Statistik) traf nur Mannschaftsführer Kenny Dober.

9:0-Lauf bringt die Wende

Die Burgenländer begannen wie schon im Hinspiel, als sie die erste Halbzeit für sich entschieden hatten, stark - mit einer sehr beweglichen Abwehr und variantenreich in der Offensive. Lohn war eine 10:7-Führung nach 19 Minuten. Dann jedoch drehte der Tabellenführer aus Hannover auf und mit einem halbzeitübergreifenden 9:0-Lauf (!) auch das Spiel. In diese Phase fiel kurz vor der Pause die umstrittene Rote Karte für HCB-Rückraumwerfer Tom Hanner.

„Das waren zwei Minuten, aber niemals Rot“, schimpfte Baumgart. „Tom kam von der Seite und schlug im Zweikampf mit Milan Mazic auf den Ball - mehr nicht“, so der Coach der Gastgeber. Die Niedersachsen nutzten den Vorteil und weitere Entscheidungen der Referees zu ihren Gunsten mit ihrem Bundesliga-erfahrenen Spielmacher Falk Kolodziej sowie den bärenstarken Mazic am Kreis und Rechtsaußen Nils Eichenberger eiskalt aus und zogen auf 16:10 davon.

Tom Hanner (2.v.r.) wird gleich eine sehr umstrittene Rote Karte sehen und muss von seinem Teamkollegen Florian Pfeiffer zurückgehalten werden.
Tom Hanner (2.v.r.) wird gleich eine sehr umstrittene Rote Karte sehen und muss von seinem Teamkollegen Florian Pfeiffer zurückgehalten werden.
(Foto: Torsten Biel)

Doch der Ranglistenneunte kämpfte sich zurück in die Partie, nutzte eine zweiminütige Überzahl zu drei Treffern in Folge und war beim 17:19 wieder dran. Eine Unaufmerksamkeit (Wechselfehler, während der Ball unterwegs ins leere TuS-Tor war, das wäre der Anschlusstreffer gewesen) sowie später die Rote Karte für Marcel Popa (nach der dritten Zeitstrafe) ließen die HCB-Möglichkeiten, in der Abwehr und im Rückraum zu wechseln, weiter gen null schwinden.

Von Olympiasieger trainiert

Am Ende war es eine Kraftfrage, und das vom Kroaten Davor Dominikovic - als Spieler Weltmeister (2003) und Olympiasieger (2004) - trainierte Gästeteam feierte schließlich einen standesgemäßen 29:23-Erfolg. „Hätten wir mit drei Toren Unterschied verloren, wäre es für unsere Mannschaft ein sehr gutes Ergebnis gewesen“, meinte Steffen Baumgart. Zu einer Überraschung hätten nicht nur eine volle Kapelle, sondern auch Sahnetage der Rückraumschützen Marek Hnidák und Marcel Popa gefehlt. Und - so ehrlich muss man sein - auch zwei „Heim-Schiedsrichter“.

Dober und Große treffen am besten

STATISTIK: HC Burgenland - TuS Vinnhorst 23:29 (10:12). HCB: Hendrik Halfmann, Marius Göbner; Kenny Dober 8/1, Marek Hnidák 3, Florian Pfeiffer, Mirco Fritzsche 2, Kevin Szep-Kis, Tom Hanner 1 (Rote Karte/27. Minute), Marcel Popa 2 (Rote Karte/51. Minute), Philipp Große 7; kein Einsatz: Max Neuhäuser, Cornelius Lange, Erik Stepan, Ants Benecke - Siebenmeter: HCB 1/1, Vinnhorst 3/1; Zeitstrafen: HCB 5, Vinnhorst 3.

Sorgten in der Sporthalle in Plotha, wo am Samstagabend lediglich 66 Zuschauer zugelassen waren, für lautstarke Unterstützung: die  HCB-Trommler.
Sorgten in der Sporthalle in Plotha, wo am Samstagabend lediglich 66 Zuschauer zugelassen waren, für lautstarke Unterstützung: die HCB-Trommler.
(Foto: Torsten Biel)

Ihr nächstes Punktspiel bestreiten die HCB-Männer am kommenden Samstag, 29. Januar, ab 19 Uhr in der traditionsreichen Hermann-Gieseler-Halle gegen die gastgebende Bundesliga-Reserve des SC Magdeburg. Es folgen dann zwei weitere Heimpartien in Plotha: am Freitag, 4. Februar, 20.30 Uhr, gegen den SV Plauen-Oberlosa und am Sonntag, 6. Februar, 17 Uhr, gegen Eintracht Hildesheim.

Das HCB-Team mit Kapitän  Kenny Dober (Nummer 3) beim Einlaufen.
Das HCB-Team mit Kapitän Kenny Dober (Nummer 3) beim Einlaufen.
(Foto: Torsten Biel)