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So lässt es sich aushalten: Duschen, suhlen, gießen

Von HANS-DIETER SPECK UND CONSTANZE MATTHES 15.07.2010, 15:57

NAUMBURG/BAD KÖSEN. - Während die Freibäder Hochsaison haben, leiden die Tierparks dagegen derzeit unter Besuchermangel. "Bei uns hält es sich noch im Rahmen, aber es sind schon weniger Gäste", sagt Jochen Fleischmann. Der Chef des Erlebnistierparks Memleben verordnet seinen Elefanten täglich mehrere Duschen. Sorge gilt auch den Seebären, deren Wasser kühl und klar gehalten werden muss. Die derzeitigen Temperaturen bedeuten natürlich "einen Mehraufwand an Arbeit", so Fleischmann weiter. Da müsse ständig kontrolliert werden, dass Tiere nicht überhitzen, dass sie Schattenbereiche haben. Die bisherigen Höchsttemperaturen im Tierpark lagen bei 36 Grad Celsius.

Tägliche Pflege des Grüns

Nicht minder heiß waren die jüngsten Einsatztage für Uwe Henn und Horst Fuchs vom Amt für Kommunale Dienstleistungen der Stadt Naumburg. Ihre Aufgabe: das Grün der Stadt mit reichlich Wasser zu erhalten. Ihr Einsatzfahrzeug: ein grüner Multicar mit einem 1000-Liter-Tank nebst Schlauch und Spritze. Doch der Inhalt des Behälters reicht nicht lang, benötigt die Stadt innerhalb der Hitzeperiode allein täglich rund 20 000 Liter Wasser, um die Beete und Schalen mit der Sommerbepflanzung sowie im Frühjahr angepflanzte Bäume zu gießen, wie Stadtsprecher Armin Müller erklärte. Der Verbrauch sei im Vergleich zu den Sommermonaten vergangener Jahre schon höher. Müller: "Zwei- bis dreimal in der Woche wäre normal. Wir gießen derzeit fast jeden Tag, auch am Wochenende." Hinzu käme die Bewässerung der stadteigenen Sportplätze in den Moritzwiesen und an der Krummen Hufe. Ohne jegliche flüssige Unterstützung müssen hingegen die Rasenflächen auskommen.

Die Stadt kostet der immense Verbrauch allerdings keinen Cent, da das kühle Nass aus der stadteigenen Zisterne in der Hochstraße stammt. Bis jetzt sind die Anlagen in Schuss, meint Uwe Henn. "Toi, toi, toi", sagt er und versichert, dass alles im grünen Bereich sei. Kleine Sorgen bereiten indes die 50 neu gepflanzten Bäume.

TWN registriert höheren Bedarf

Einen höheren Wasserverbrauch registrieren bereits die Technischen Werke Naumburg. So sei der Bedarf an Werktagen um fünf Prozent, am Wochenende sogar um 15 Prozent gestiegen. Dies teilte Gerold Rindfleisch, TWN-Bereichsleiter Wasser, mit. Von Montag bis Freitag würden täglich somit 300 bis 500 Kubikmeter, am Sonnabend und Sonntag jeweils 500 bis 800 Kubikmeter an Wasser mehr verbraucht. Warum gerade am Wochenende die rund 40 000 TWN-Kunden die Wasserhähne länger und öfter aufdrehen, erklärt der Bereichsleiter mit der Nutzung. "Es wird vielleicht mehr Wäsche gewaschen, das Wasser der Pools ausgetauscht, die Gärten besprengt", so Rindfleisch. Zudem nutze man die Dusche jetzt sicherlich häufiger.

Gespart werden müsse am Nass allerdings nicht. "Wir haben keinen Engpass zu befürchten", betonte der Mitarbeiter des hiesigen Versorgungsunternehmens. Denn gerade mal rund die Hälfte der aufbereiteten Wassermenge von 10 000 Kubikmetern würden täglich verkauft. Außerdem füllten die oftmals lang anhaltenden Regengüsse der letzten Tage die Reserven, so Rindfleisch.

Im Saale-Unstrut-Klinikum Naumburg erhöht der anhaltende Hochsommer ebenfalls den Verbrauch an Getränken. Das Pflegepersonal erinnert die Patienten regelmäßig daran, mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen, heißt es aus dem Krankenhaus.