Service Service: Führungen ergänzen Angebot für Besucher

Schulpforte - In der Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters Pforta in Schulpforte strahlen ab heute „Glanzlichter“. In Anwesenheit mehrerer Künstler wurde dort der zweite Teil der gleichnamigen hochkarätigen Ausstellung mit zeitgenössischer Glasmalerei eröffnet. Zusammen mit dem Naumburger Dom bildet die 1268 eingeweihte Kirche damit den zweiten Hauptort der Schau. 14 Künstler, unter ihnen Altmeister wie Wilhelm Buschulte und Josef Abers sowie junge Maler wie Sebastian Pless oder Anja Quaschinski, präsentieren in Schulpforte insgesamt 28 Arbeiten. Zusammen mit den in Naumburg sowie den weiteren Korrespondenzstandorten Memleben, Freyburg und Merseburg insgesamt 156 ausgestellten Werken bilden sie die bislang bedeutendste Exposition zeitgenössischer deutscher Glasmalerei. Erfreut zeigte sich deshalb der Rektor der Landesschule Pforta, Thomas Schödel, über die weitere Aufwertung des einstigen Gotteshauses, das zur Landesschule gehört. „Mit ihrem großen künstlerischen Wert wird die Ausstellung dazu beitragen, dass unsere Schule - ebenso wie das gesamte Areal des ehemaligen Klosters Pforta - in der Öffentlichkeit noch stärker wahrgenommen wird“, so Schödel. Landesschule und die Stiftung Kloster Pforta, die zur Eröffnung durch Prokurator Arndt Gerber vertreten war, wollen dieses touristische Interesse durch besondere thematische „Glanzlichter“-Führungen unterstützen.
Curt Becker, Dechant der Vereinigten Domstifter, stellte in seinem Grußwort die Verbindung zum Welterbeantrag des Naumburger Doms und der hochmittelalterlichen Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut her, die sich auch auf das ehemalige Kloster Pforta erstreckt. „Mit dem Grisaille-Fenster als der einzigen noch vollständig erhaltenen mittelalterlichen, in dieser Technik hergestellten Fensterrose besitzt die Kirche nicht nur ein einzigartiges Kunstwerk von Weltrang, sie ermöglicht damit in besonderer Weise, einen Bogen zu zeitgenössischer Glaskunst zu schlagen“, ergänzte Holger Kunde, Direktor und Stiftskustos der Vereinigten Domstifter. Gemeinsam mit Holger Brülls hat Kunde die „Glanzlichter“-Schau kuratiert.
„Wie im Naumburger Dom gehen die Bilder, die zumeist für den sakralen Raum gedacht sind, auch hier eine Beziehung zur Architektur und zum Licht ein“, so Kunde weiter. So überraschen Blickachsen, die durch das gesamte Langschiff reichen, ebenso wie Arbeiten, die in den Apsiden platziert sind. Dabei ergeben sich durch die natürliche Lichteinstrahlung interessante Effekte, wie etwa bei einem Bild von Thomas Kuzio, das seinen Platz in der Langendorfer Kirche finden könnte. Andere Bilder hat Dombaumeisterin Regine Hartkopf, die für die technische Realisation der Schau verantwortlich zeichnet, in farblich passende Aufsteller platziert, die künstlich beleuchtet werden. Angetan von der Gesamtpräsentation zeigten sich Sebastian Pless, Christiane Schwarze-Kalkoff und Christine Triebsch. Während eines Rundgangs erläuterten die Künstler Motive und Techniken ihrer Arbeiten. Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 2. November, sowohl in Naumburg als auch an den vier Korrespondenzstandorten zu sehen.