Sehnsucht nach heiler Welt
NAUMBURG. - Ölgemälde und einige Pastelle, insgesamt 25 an der Zahl, sind noch bis Ende März in der Stadtbibliothek Naumburg ausgestellt. Sie zeigen Landschaften, Dorf- und Stadtansichten in Mecklenburg-Vorpommern, Dresden und Umgebung. Der Maler ist Martin Keller, ein 43-jähriger Dresdener. Der gelernte Steinbildhauer und Steinmetz beschäftigt sich mit der Malerei bereits seit seiner Kinderzeit. Als Gasthörer hat er einige Jahre die Hochschule für bildende Künste in Dresden besucht. Seine Gemälde gestaltet Keller im Stil des Dresdener Spätimpressionismus. Die Maler die diesem Stil prägten, sind seine Vorbilder.
Eine tiefe Sehnsucht nach der heilen Welt sei es, die ihn veranlasse, seien Motive zu suchen und in den Bildern entsprechend umzusetzen, erläuterte Keller im Rahmen der Ausstellungseröffnung. "Mich faszinieren Landschaften, Stadtansichten und alte Gehöfte, an und in denen menschliche Spuren zu sehen sind". so Keller weiter. Mit wachen Augen und Wehmut müsse er immer wieder zur Kenntnis nehmen, wie Jahrhunderte alte Kulturlandschaften durch Menschenhand zerstört werden. Er versuche, sie festzuhalten.
Keller stellte die Frage, ob er mit seinem Malstil, der so gar nicht in die heutige Kunstlandschaft zu passen scheint, ein ewig Gestriger sei. Die Antwort: "Es ist mein Anliegen, die Bilder so realistisch wie nur möglich zu malen." Es sei zeitgenössischer Realismus, erklärte der Künstler dem Publikum. Wenn er unterwegs ist, setze er seine Motive mit Hilfe von Pastellfarben um, damit sei schnell zu arbeiten und das besondere Licht einzufangen. Seine Ölgemälde gestalte er nur mit dem Palettmesser. "Das ist richtige Arbeit", kommentierte Keller. Natürlich abstrahiere er auch, stelle das, was er sehe, nicht genau dar. Von seiner Heimatverbundenheit macht Keller kein Hehl. Auffallend ist in seinen Motiven, dass er in der Hauptsache herbstliche Stimmungen und Winterlandschaften bevorzugt. "Es ist wegen des Lichts", sagt er.
Die Öffnungszeiten der Stadtbibliothek Naumburg, Jägerstraße 4: Montag: 12 bis 18.00 Uhr, Dienstag: 12 bis 18 Uhr, Mittwoch: geschlossen Donnerstag: 10 bis 12 Uhr und 15 bis 19, Uhr Freitag: 10 Uhr bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr.