Rückblick Rückblick: 14 für die Region

laucha/Naumburg - Für Isabell Bottner aus Naumburg ist die Welt zur Zeit in Ordnung. Im September beendete sie nach dem Bachelor- und Masterabschluss ihr BWL-Studium an der Universität in Jena. Seit Oktober arbeitet die 24-Jährige im Unternehmen Fahrzeugbau Sommer in Laucha. „Ich bin glücklich, dass es mit einem Arbeitsplatz sofort nach dem Studium in der Region geklappt hat. Ich wollte gern hier im Burgenlandkreis, in meiner Heimat bleiben“, erzählte die junge Frau während eines Gesprächs mit dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Aufbau Unstrut Finne Harri Reiche und dem Vorstandsmitglied Klaus Schenk am Firmensitz.
Monatlich 250 Euro für drei Jahre
Isabell Bottner gehört zu den 42 Studenten, die seit 2003 von der Stiftung ein monatliches Stipendium in Höhe von 250 Euro für maximal drei Jahre erhielten. Wie die Naumburgerin berichtete, bewarb sie sich Ende 2013 für ein Stipendium über die Stiftung. Den entsprechenden Hinweis habe sie von ihrer Oma bekommen. Diese hatte von der Möglichkeit eines Stipendiums in der Zeitung gelesen. Nach einem halbjährigen Aufenthalt in Norwegen sei sie gerade im Dezember zurückgekehrt und habe die Chance sofort genutzt. Nach dem Vorstellungsgespräch bei der Stiftung und der Firma Sommer erhielt Isabell Bottner den Zuschlag für die Förderung. Das Stipendiatenprogramm der Stiftung sei in erster Linie ein Gemeinschaftsprojekt mit Lafarge Zement Karsdorf, erklärte Reiche. Aber auch andere Betriebe würden sich für die Nachwuchsförderung engagieren. So sei die Henglein GmbH in Klosterhäseler seit 2009 mit eingebunden.
Masterarbeit und Festeinstellung
Die Sommer GmbH erklärte sich im vorigen Jahr bereit. Sie betreute und unterstützte die Studentin von Januar bis zum Studienende im September nicht nur finanziell. Bereits ab März fand sich Isabell Bottner regelmäßig in der Lauchaer Firma ein, schrieb hier ihre Masterarbeit zur Thematik „Prozess-Strukturierung und -verbesserung in einem mittelständischen Unternehmen der Fahrzeugbauindustrie“. Mit Beendigung ihres Studiums erhielt die Studentin im Fahrzeugbau eine Festeinstellung. Ihr obliege im Organisationsteam die Prozess- und Projektbetreuung im Betrieb, so die Produktionsverbesserung und des Wareneingangs.
„Mit Isabell Bottner haben wir die richtige Wahl getroffen. Sie passt menschlich und fachlich zu unserem Betrieb. Sie ist eine nette Mitarbeiterin“, bemerkte der kaufmännische Geschäftsführer Richard Bäumler. Die Firma Sommer sei bestrebt, gute qualifizierte Leute einzustellen. Das Einzugsgebiet der Mitarbeiter sei mit einem Umkreis von 40 Kilometern groß. Mit dem Förderstipendium, darauf wies Reiche hin, verfolge die Stiftung das Ziel, junge Hochschulabsolventen für eine berufliche Perspektive in Firmen des Burgenlandkreises zu gewinnen und so die regionale Wirtschaft langfristig mit gut ausgebildeten Fachkräften zu stärken.
Denn die Förderung sei mit der Erwartung verknüpft, dass die jungen Leute nach dem Studium eine Tätigkeit in der Region aufnehmen. Isabell Bottner sei bezüglich der Nachwuchsförderung das jüngste Beispiel, sagte Reiche. Gegenwärtig werden über die Stiftung noch drei Studenten unterstützt. Der Startschuss für die neue Bewerbungsreihe fiel bereits im Oktober.
Anmeldungen bis 31. Dezember
Bis zum 31. Dezember, so erläuterte Monika Joseph vom Kreiswirtschaftsamt, können Studenten ihren Antrag auf ein Stipendium einreichen. Bisher sei eine Bewerbung eingegangen. „Aber aus unseren Erfahrungen wissen wir, dass die meisten erst am Jahresende eintreffen“, sagte Frau Joseph. Unterlagen und Richtlinien sind auf der Internetseite des Burgenlandkreises eingestellt.