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Handball: HCB-Männer vor dem Drittliga-Landesderby gegen Anhalt Bernburg Rivalen wie in der Jugend

Das Spiel ist für Coach Baumgart ein besonderes und für Kreisläufer Fritzsche eine weitere Chance, sich weiterzuentwickeln.

Von Torsten Kühl 25.09.2021, 09:42
Kumpels aus gemeinsamen Leipziger Zeiten haben Mirco Fritzsche (vorn/Nummer 18) und Kevin Szep-Kis (links) im ersten HCB-Heimspiel der neuen Drittliga-Saison in Hohenmölsen auf der Zuschauertribüne unterstützt, darunter DHfK-Bundesligaakteur Julius Meyer-Siebert (rechts).
Kumpels aus gemeinsamen Leipziger Zeiten haben Mirco Fritzsche (vorn/Nummer 18) und Kevin Szep-Kis (links) im ersten HCB-Heimspiel der neuen Drittliga-Saison in Hohenmölsen auf der Zuschauertribüne unterstützt, darunter DHfK-Bundesligaakteur Julius Meyer-Siebert (rechts). (Foto: Torsten Biel)

Hohenmölsen - Derby-Time in der Glückauf-Sporthalle in Hohenmölsen: Die Drittliga-Handballer des HC Burgenland erwarten dort am heutigen Samstag ab 19.30 Uhr erstmals ein Team aus dem eigenen Bundesland, den SV Anhalt Bernburg. Die Gäste liegen nach drei Spieltagen mit 2:4 Punkten auf Platz zehn der Tabelle in der Staffel C, drei Positionen hinter den Burgenländern (3:3).

Viel Arbeit, vor allem in der Offensive, wird dann auch wieder auf den jungen Kreisläufer Mirco Fritzsche zukommen, der vor der Saison vom Liga-Konkurrenten SC DHfK Leipzig II zum HCB gewechselt ist (wir berichteten). „Der bekannt guten Atmosphäre in der Mannschaft wegen, aber auch, weil ich mir hier mehr Einsatzzeiten versprochen habe, bin ich diesen Weg gegangen“, sagt der seit dem vergangenen Samstag 21-Jährige. Der Sachse weiß, wo er noch Reserven hat: „In der Defensive muss ich flinker auf den Beinen werden, da bin ich noch zu statisch und handele mir auch deshalb unnötige Zeitstrafen ein.“ Und im Angriff baue er noch zu sehr auf Fallwürfe. „Da muss ich mir beim Abschluss künftig mehr Zeit nehmen, stärker den Absprung suchen“, so Fritzsche, der in Leipzig Wirtschaftswissenschaften studiert, selbstkritisch.

Aber er sei zusammen mit seinem bisherigen Teamkollegen Kevin Szep-Kis ja auch zum HCB gekommen, um sich - an der Seite erfahrener Akteure wie Florian Pfeiffer - zu entwickeln. Und in dieser Hinsicht ist auch Trainer Steffen Baumgart sehr optimistisch: „Mirco ist ein cleverer Junge, der eben solche Dinge, die wir in dieser Woche noch einmal besprochen haben, aufnehmen und umsetzen kann. Aber das erwarte ich auch von einem Spieler seines Talents und seiner Intelligenz.“

Mirco ist ein cleverer Junge, der solche Dinge, die wir in dieser Woche noch einmal besprochen haben, aufnehmen und umsetzen kann

HCB-Trainer Steffen Baumgart

Fritzsche, der heute unseren HCB-Steckbrief (siehe Kasten) ausgefüllt hat, war in einem Spiel seines Heimatvereins in der B-Jugend-Sachsenliga gegen das C-Jugend-Team des SC DHfK Leipzig den Scouts der Gäste um Trainer Enrico Henoch positiv aufgefallen und anschließend zu einer Probewoche nach Leipzig eingeladen worden. Auch dort konnte der Weinböhlaer überzeugen. „Und so wechselte ich zur 10. Klasse ans Sportgymnasium in die Messestadt, wo ich dann auch mein Abitur abgelegt habe.“ Mirco Fritzsche zog mit der A-Jugend des SC DHfK ins Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft ein und sammelte in der U23 der Leipziger in der 3. Liga erste Erfahrungen im Männerbereich.

Einige seiner Kumpel und ehemaligen Leipziger Weggefährten hatten ihm und Szep-Kis im ersten Heimspiel gegen den HSV Hannover (24:24) von der Zuschauertribüne aus die Daumen gedrückt. „Ja, da waren zum Beispiel Nicolaus Neumann, der jetzt als Linksaußen für den Zweitbundesligisten Dessau-Roßlau spielt, und Julius Meyer-Siebert, der zum Bundesliga-Kader des SC DHfK gehört, in Hohenmölsen. Das war natürlich eine super Sache, aber wahrscheinlich einmalig, denn so oft wird dies unser aller Terminkalender nicht zulassen“, meint Mirco Fritzsche.

Das heutige Duell mit Bernburg ist indes für HCB-Coach Steffen Baumgart in einer weiteren Hinsicht ein besonderes. „Gegen den heutigen Anhalt-Trainer Martin Ostermann, der ein Jahr jünger ist, habe ich früher in der Jugend gespielt - er für Halle, ich für Magdeburg“, blickt Baumgart zurück. Über Ostermanns Qualitäten als Übungsleiter müsse man nicht viele Worte verlieren, „er ist ja auch Landestrainer und hat Jugendteams des SCM sowie dessen zweite Männermannschaft gecoacht“. Das sei ein Trainerfuchs, der seine Schützlinge gut vorbereitet in das Spiel schicken werde. „Aber auch wir sind heiß und wollen die beiden Punkte“, so der HCB-Coach. Personalprobleme gebe es derzeit nicht.

Bernburg spiele einen ähnlichen Stil wie seine Mannschaft, erklärt Steffen Baumgart. Mit großen, stabilen Leuten, einer guten Abwehr und einem schnellen Umkehrspiel - „Magdeburger Schule eben“. Beide Teams waren in der Saisonvorbereitung schon einmal aufeinandergetroffen. Diesen Test hatte der HCB für sich entschieden. „Aber da fehlten den Bernburgern einige wichtige Akteure. Sie werden jetzt eine andere Qualität aufs Feld schicken, wir allerdings auch“, sagt Baumgart.

Mirco Fritzsche, Neuzugang vom SC DHfK Leipzig II
Mirco Fritzsche, Neuzugang vom SC DHfK Leipzig II
(Foto: Torsten Biel)

HCB-Steckbrief - heute: Mirco Fritzsche (21)

Position: Kreisläufer

Spitzname: Ich habe keinen.

Erster Verein: HSV Weinböhla

Größte sportliche Erfolge: zweiter Platz in der Mitteldeutschen Meisterschaft der B-Jugend; Viertelfinale in der Deutschen Meisterschaft der A-Jugend

Drei Gründe für den HCB: mehr Spielzeit, Möglichkeit der Weiterentwicklung, cooles Team

Saisonziel: persönliche Weiterentwicklung, mit der Mannschaft Platz sechs in der Staffel C und damit vorzeitiger Klassenerhalt

Lieblingssport außer Handball: Ich spiele auch gern Tennis, aber nur im Sommer im Freien.

Lieblings-Laster: Ich bin froh darüber, dass ich noch keines habe.

Lieblings-Übung im Training: Handball spielen am Ende

Hass-Übung im Training: Ausdauerläufe, Lauftraining allgemein

Nach dem Spiel gehe ich am liebsten... ins „Jamboree“, das ist eine Bar in Leipzig