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Paten stiften die Rosenstöcke

Von RAINER WISSENBACH 14.09.2010, 15:55

FREYBURG. - Angeschoben wurde die Aktion von Evelin Enders. Sie hatte im Frühjahr nach einer Anfrage unserer Zeitung sofort zugesagt, auf dieser Grünanlage eine auf einem Muschelkalksteinsockel thronende, sich seit vielen Jahren selbst überlassene Blumenschale kostenlos zu bepflanzen (wir berichteten). Dazu sicherte sie für ein Jahr deren Pflege und Nachpflanzungen gratis zu. Während der Pflanzaktion hatte sie erfahren, dass die Stadt auf der Grünanlage Am Gerichtskeller sämtliche alte Rosenrabatten roden und auf Grund fehlender Mittel auf Neuanpflanzungen verzichten wollte. Das brachte Evelin Enders auf die Idee zu versuchen, die Blütenpracht im historischen Stadtkern durch Rosenpatenschaften zu finanzieren. Deshalb holte sie bei der Stadt Genehmigungen ein und rührte die Werbetrommel. Letztlich konnte sie 75 Bürger und Unternehmen für ihre Idee begeistern. Deren Namen sind nun vor den Rosen auf den jeweiligen Info-Schildchen zu lesen. Jetzt schwebt Evelin Enders vor, auch den trocken liegenden Springbrunnen auf der schmucken Grünanlage wieder auf Vordermann zu bringen.

Um Geld für die Finanzierung dieses Vorhabens zu sammeln, hat sie im Gartencenter ein dickes Sparschwein aufgestellt. "Schweinchen Dick" ist inzwischen von der Kundschaft schon mit etlichen Euros gefüttert worden. "Ich mache solche Aktionen zur Verschönerung der Stadt stets so unbürokratisch wie möglich. Und wenn es zwei Jahre bis zum Schlachten des Sparschweins dauert, ist das auch egal", erklärt Frau Enders. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass viele Bürger auch aus anderen Orten der Übernahme einer Rosenpatenschaft oder der jetzt geplanten Sanierung des Springbrunnens sehr aufgeschlossen gegenüber stehen. "Für Freyburg machen wir das", sollen einige spontan geäußert haben. Rosenpatenschaften können im Gartencenter auch wieder für nächstes Jahr abgeschlossen werden. "Auf der Grünanlage ist noch viel Platz für das Anlegen weiterer Rabatten", so Jürgen Enders.