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Ort der Trauer und Besinnung

Von HELGA HEILIG 19.11.2010, 15:52

NAUMBURG. - "Die Stadt Naumburg hat in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass ihre Friedhöfe würdevolle Orte der Trauer und Besinnung sind und bleiben", so Oberbürgermeister Bernward Küper. Die Friedhöfe seien aber auch grüne Oasen sowie gärtnerisch gestaltete Umwelt und somit Orte des Lebens. Darum liege der Friedhofsverwaltung die Pflege des Baumbestands, der Grünflächen und Bepflanzungen besonders am Herzen, setzte er hinzu. Das kann der Leiter der Friedhofsverwaltung, Andreas Legall, nur unterstreichen. Ihm und seinem Team sei sehr daran gelegen, dass sich der Neue Friedhof in Naumburg und 15 weitere in den Ortsteilen - insgesamt ein 16,56 Hektar großes Areal - in einem ansprechenden Zustand befinden, und das zu jeder Jahreszeit.

Mit den neuen Eingemeindungen gibt es nun seit Beginn dieses Jahres 16 Friedhöfe zu verwalten. Das bedeutet nicht nur einen höheren logistischen Aufwand, sondern etliche Arbeitsaufgaben mehr. Die Friedhofsmitarbeiter sind nicht nur mit dem Mähen der Rasenflächen, Beschneiden der Hecken und Bäume, Neupflanzungen und der Beseitigung des Laubs beschäftigt. Sie verrichten auch Arbeiten, von denen fast niemand etwas weiß. Sie sind es nämlich, die die Gräber für die Verstorbenen ausheben und nach der Bestattung beziehungsweise der Urnenbeisetzung wieder schließen. Und das ist richtig harte Arbeit. Besonders in den vergangenen Wochen war auf den Friedhofsarealen viel zu tun. Tonnenweise Laub fiel an, das zügig beseitigt werden musste. Schließlich wollen die Besucher, die besonders im November die Gräber der Verstorbenen aufsuchen, um sie vor dem Totensonntag ansprechend herzurichten, eine gepflegte Parkanlage vorfinden. Verwalter Legall hört oft Lob von den Besuchern, denn so manch einer weiß schon zu schätzen, welche Arbeit hier geleistet wird. Immerhin ist ein Drittel der Fläche des Neuen Friedhofs eine reine Parkanlage. Und gerade die Tatsache, dass das Areal so weitläufig ist, empfinden die Besucher als angenehm. Anderseits: Wirtschaftlich ist das nicht, denn die Parkanlage ist ein reiner "Kostenfaktor". Dazu kommt, dass immer mehr Angehörige für ihre Verstorbenen die "Wiese mit Stein" aussuchen. Das heißt, dass auf ein Grab verzichtet wird.

Diese Art der Bestattung ist kostengünstig. Seit es dieses Angebot gibt, wurden die anonymen Bestattungen weniger, was Legall, einem Befürworter der traditionellen Friedhofskultur, begrüßt. Rund 200 Verstorbene finden pro Jahr auf dem Neuen Friedhof die letzte Ruhe. Fast ebenso viele Gräber werden pro Jahr aufgegeben.