Schuluntersuchungen im Burgenlandkreis Nur ein Prozent ist zu dünn
Die ersten Ergebnisse der Eingangsuntersuchungen für die in diesem Jahr einzuschulenden Kinder im Burgenlandkreis liegen vor. Es gibt weniger Förderbedarf als im Landesdurchschnitt.
Naumburg - - Im Burgenlandkreis sind in diesem Jahr voraussichtlich ungefähr 1.500 Kinder schulpflichtig. Für 1.276 von ihnen stand Ende vergangenen Jahres die sogenannte Schuleingangsuntersuchung an. Die Amtsärzte überprüfen dann Sehschärfe, Hörvermögen, Gewicht, Haltung, aber auch mögliche Verhaltensauffälligkeiten, Lernprobleme oder Schwierigkeiten beim Sprechen. Am Ende empfehlen sie, ob ein Kind demnächst die Grundschule besuchen kann, besondere Förderung braucht oder sogar noch ein Jahr zurückgestellt werden soll.
Nun liegen die Ergebnisse der Untersuchungen bis 31. Dezember 2023 vor, die im landesweiten Vergleich ausgewertet werden konnten. Tageblatt/MZ analysiert die vier wichtigsten Punkte.
Sprechen
Sprechen: Dieser Bereich bereitet die größten Probleme. Bei mehr als 27 Prozent der Kinder liegt der Verdacht auf eine Sprachstörung vor, das sind zwei Prozent mehr als im Landesdurchschnitt. Allerdings fallen in diese Kategorie auch Kinder, die wegen ihrer Herkunft die deutsche Sprache noch nicht gut beherrschen. Zur Aufgabe der Kinder gehört zum Beispiel die Bildung von Mehrzahlwörtern oder Sätzen oder das Beschreiben von Bildern.
Geistige Entwicklung
Auffälligkeiten in der geistigen Entwicklung: Hierzu zählt auch das Zahlen- und Mengenverständnis. Kinder sollen zum Beispiel zählen oder kleinere und größere Mengen erkennen können. 4,8 Prozent der untersuchten Kinder weisen Defizite in der geistigen Entwicklung auf, das sind immerhin weniger als im Landesdurchschnitt. Dieser wird mit 5,9 Prozent angegeben.
Seh- und Hörvermögen
Seh- und Hörvermögen: Getestet wird ein wenig anders als bei Erwachsenen. Statt der Zahlen müssen die Kinder aus einigem Abstand Formen, zum Beispiel Tiere, erkennen. Auffällig war das Ergebnis des Sehtests bei 14,8 Prozent der Kinder, landesweit waren es weniger, nämlich 12,3 Prozent. Noch größer ist der Unterschied beim Hörtest: Mehr als zehn Prozent der Kinder zeigten einen auffälligen Test, im Landesdurchschnitt waren es nur sieben.
Gewicht
Gewicht: Standardmäßig werden die Kinder bei der Untersuchung gewogen. Untergewichtig ist nur ein Prozent der Kinder im Burgenlandkreis, im gesamten Land sind es immerhin fast drei. Beim Übergewicht aber fällt der Vergleich wiederum umgekehrt aus: Mit 4,7 Prozent sind die Kinder im Burgenlandkreis fast ein Prozent dicker als im Durchschnitt Sachsen-Anhalts.
Besser als der Landesdurchschnitt
Dennoch, so viel kann gesagt werden, fallen die Zahlen für den Kreis im Vergleich so schlecht nicht aus. 3,5 Prozent der Kinder wird ein Gesamtförderbedarf nach der Untersuchung bescheinigt, das ist ein Prozent weniger als im Landesdurchschnitt. Zwar, heißt es aus der Pressestelle des Burgenlandkreises, könnten die absoluten Zahlen noch nicht genannt werden, da die Untersuchung noch nicht zur Gänze abgeschlossen wurden. Klar ist aber, dass von den bereits untersuchten Kindern 3,1 Prozent eine Empfehlung für eine Verschiebung der Einschulung bekommen haben.
Eltern sollen entspannt bleiben
Die exakte Aufgabenstellung zu den jeweiligen Bereichen wird nicht detailliert veröffentlicht. Die Pressesprecherin des Burgenlandkreises, Christina Vater, sagt dazu: „Der Entwicklungsstand des Kindes wird spielerisch getestet. Der Test dient dazu, ein Gesamtbild des Leistungsniveaus des Kindes festzustellen, eventuelle Defizite zu erkennen und diese bis zur Einschulung noch zu beheben. Es werden Fähigkeiten des Kindes, die über Jahre langsam entstanden sind und sich gefestigt haben, getestet. Es muss nicht gepaukt und gelernt werden“. Christina Vater betont, dass die Eltern mit ihrem Kind entspannt zum Einschulungstest gehen sollten.