Ausstellung für zeitgenössische Kunst auf Schloss Gleina Neptun, Butter und Kosmisches: Welche Überraschung der Teich im Park von Gleina neuerdings birgt
Am Freitag wird auf Schloss Gleina die Ausstellung „KOSMOS[KA·OS]“ eröffnet – mit Stars der zeitgenössischen Kunst und lokalem Bezug. Zudem gibt es ein Musikfestival sowie ein Co-Event in der Arche Nebra.

Gleina - Dem Umstand, dass in ihrem Heimatdorf etwas Außergewöhnliches bevorsteht, begegneten die Gleinaer in den zurückliegenden Tagen auf Schritt und Tritt.
Sie konnten etwa mitverfolgen, wie Künstler Philipp Eichhorn an einem alten Nebengebäude des Schlosses eine farbenfrohe Wandmalerei schuf oder wie im Teich des Schlossparks mit Unterstützung der lokalen Firmen Schütze Gerüstbau Naumburg und Kranvermietung Kornatzki Gernstedt Susanne Hopmanns Installation „Häuser“ verankert wurde.

Am Freitag, 13. September, wird auf Schloss Gleina, das 2012 von dem Schweizer Soziologen und Kulturschaffenden Felix Schenker erworben wurde und etwa schon im Rahmen des „Kunstsommers 22“ als kreativer Begegnungsraum fungierte, eine Ausstellung mit dem Titel „KOSMOS[KA·OS]“ eröffnet. Knapp 30 Künstler und Künstlerinnen, davon gut die Hälfte aus der Schweiz, der Rest aus Deutschland und namentlich dem mitteldeutschen Raum, werden ihre Werke präsentieren.
Begegnungen im intimen Rahmen abseits der Kunst-„Bubbles“ von Metropolen wie Berlin oder Leipzig
„Dieser lokale oder zumindest regionale Bezug ist uns wichtig“, betont Kuratorin Claudia Waldner, die zum Beispiel gezielt Absolventen der berühmten Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ansprach. Auch wenn keine direkt im Burgenlandkreis ansässigen Künstler in der Ausstellung vertreten sind, gäbe es für diese und alle anderen Interessierten „in dem vergleichsweise intimen Rahmen von Schloss Gleina die Möglichkeit zu Begegnungen, wie sie in den ,Kunst-Bubbles’ von Metropolen wie Berlin oder Leipzig so nicht stattfinden“, wie sie sagt.
Selbst die lebende Legende Manon aus der Schweiz stellt Werke aus
Die Liste der an der Exposition Beteiligten enthält einige große Namen der zeitgenössischen Kunst – „Künstler, von denen sich Felix Schenker nie hätte träumen lassen, sie einmal in seinem Schloss zeigen zu dürfen“, so Kuratorin Waldner, die in diesem Zusammenhang zuallererst von Manon spricht. Die mittlerweile 84-jährige Schweizerin gilt als „Grande Dame der zeitgenössischen Kunst“ und lebende Legende und setzt sich in ihrem in Gleina zu sehenden Werk „Einst war sie Miss Rimini“ mit dem Thema Vergänglichkeit auseinander. Ebendieses greifen auch andere Kreative auf, etwa Garda Alexander, die mit Goldlack überzogene Knochen(-nachbildungen) mit einigen ihrer Kaltnadelradierungen paart.

Thema Vergänglichkeit: Ein Zimmer mit „Möbeln“ aus Karamell
Sehr gespannt sein darf man auf das beim Vorab-Presserundgang durch die Ausstellung noch nicht aufgebaute „Karamellzimmer“ von Ursula Palla. „Ursula wird einen Raum des Schlosses mit Spiegelplatten auslegen, auf die sie in einer Gussform und aus Karamell gefertigte ,Möbelstücke’ stellt, die nach und nach schmelzen werden. Ein Kommentar zu Aspekten wie Völlerei und Überfluss, mit denen sich auch Sonja Alhäuser in ihrer Plastik eines Neptuns sowie einer Skulptur aus Butter auseinandersetzt. Ausgesprochen hintergründig kommt Paula Wolbers Installation zweier korrespondierender Wasserhähne daher – einer, aus dem Wasser fließt, einer, der den nassen Strahl wieder auffängt: Eine mit Alltagsgegenständen fabrizierte Metapher auf Kreisläufe.

Ausstellung wird von Musikfestival am Eröffnungswochenende sowie Co-Event in Arche Nebra am 19. Oktober begleitet
Die Ausstellung auf Schloss Gleina wird am Freitag, 13. September, um 18 Uhr mit einer feierlichen Vernissage eröffnet und endet Sonntag, 27. Oktober, mit einer Finissage (Detaillierte Infos zum Gesamten Projekt und Tickets unter www.schlossgleina.com/kosmos).

Begleitet wird die Schau von einem Musikfestival im Schlosspark – am Sonnabend, 14. September, ab 18 Uhr mit Auftritten von Egopusher, ORIOM und Julian Sartorius sowie am Sonntag (15.9.) mit einem Schlager-Konzert von Leonard (14 Uhr – Brunch 10 Uhr). In der Arche Nebra steigt am Samstag, 19. Oktober, ein korrespondierendes Event „Kosmos[KA.OS] Stars – ein Wochenende für die Sterne“.