Nach jahrelanger Schinderei stimmt endlich die Statik
ECKARTSBERGA. - Die Thüringerin, die mit ihrem Mann die Schinderei 2002 erwarb und seither in unzähligen Stunden und mühevoller Arbeit vorm weiteren Verfall bewahrte (wir berichteten), kann es kaum glauben, so weit gekommen zu sein: "Wir konnten uns jetzt tatsächlich Gedanken um die Farben machen." Lange Zeit kämpften sie mit anderen Problemen: der Statik. "Die stimmt jetzt", so Ines Hoppe. Nun kann nichts mehr zusammenfallen - weder die einst marode Bausubstanz noch der Plan der beiden, die über fünf Jahrhunderte mehrfach umgebaute Schinderei originalgetreu wieder herzurichten.
Vor einem Jahr sah es noch so aus, als ob dieses Ziel ein unerreichtes bliebe. Eine der dicken Scheunenwände neigte sich plötzlich bedrohliche 15 Zentimeter zur Straßenseite. Um Last von den Mauern zu nehmen, holte Ines Hoppe die alten Ziegel vom Gebäude. Inzwischen ist es wieder dicht. "Im Winter habe ich zwölf Wochen das Dach gelattet und gedeckt", so Hoppe. Zuvor hatte eine Firma den Dachstuhl repariert. Um auch die Giebelwände zu sanieren, gingen Hoppes finanziell aufs Ganze: "Die eine Seite ist meine Lebensversicherung, die andere meine Rentenversicherung", so Hoppe schmunzelnd. Auch die Wände der Scheune sind wie neu. Ines Hoppe hat sie ausgemauert und gelehmt. Aber der harte Brocken komme noch, meint sie. Im nächsten Jahr wird sie den Gebäudekomplex mit einer zweiten Lehmschicht versehen.
Dann rückt auch die nächste Etappe näher: In der Scheune möchten sie ein Hochzeitszimmer mit Himmelbett einrichten, in dem auf der Eckartsburg frisch Getraute ihre Hochzeitsnacht verbringen können. Dafür wollen sie mit der Burg, die ein Ritteressen anbietet, und dem Hotel am Markt, in dem die Hochzeitsgesellschaft nächtigen kann, zusammenarbeiten. Am Sonntag,dem Tag des offenen Denkmals, laden Hoppes ab 10 Uhr zunächst aber zum Flohmarkt ein.