Fußball-Burgenlandpokal Lauchaer stehen nach bestem Spiel der Saison mit leeren Händen da
In einem Finale auf Augenhöhe muss sich der BSC erst durch zwei späte Tore in der Verlängerung dem favorisierten 1. FC Zeitz geschlagen geben.

Zeitz/Laucha - Auch nachdem er eine Nacht drüber geschlafen hatte, war Ronny Starch am Sonntagvormittag noch immer „extrem enttäuscht“. Nicht von der Leistung seiner Mannschaft, denn die Kicker des BSC 99 Laucha waren im Endspiel des Burgenlandpokals „bis an ihre Schmerzgrenze gegangen“ und „waren zu 120 Prozent motiviert“, wie der Coach der Glockenstädter seine Schützlinge lobte. „Wir haben super mitgehalten und das Geschehen bis in die Schlusssekunden der Verlängerung offengestaltet“, sagte Starch. Den Unstrutstädtern fehlte am Samstagabend im Zeitzer Ernst-Thälmann-Stadion gegen den gastgebenden Landesliga-Aufsteiger 1. FC nur ein Hauch zu einer Überraschung oder zumindest zum Erreichen des Elfmeterschießens. Dieses verhinderte der Favorit durch zwei späte Treffer in der zweiten Halbzeit der Verlängerung zum am Ende glücklichen 2:0-Sieg.
Die Lauchaer, die auf Patrick Hoffmann (arbeitsbedingt) und Simon Riesen (Jugendweihe seines Bruders) verzichten mussten, hatten sich vor 420 Zuschauern im schmucken Zeitzer Stadion nicht allein auf ihre große Stärke, die Defensive, verlassen, sondern selbst Torchancen kreiert. Zum Beispiel in der 58. Minute, als sie zunächst Glück gehabt hatten, dass der gerade erst eingewechselte Steven Nietzold per Kopf nur den Pfosten traf, dann aber einen gefährlichen Konter über Lucas Hoffmann starteten. Dieser legte im Strafraum der Zeitzer zurück auf den mitgelaufenen Alexander Saal, der aber übers Tor schoss.
Partie zu neunt beendet
Sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte dann Lars Porse die Chance zum Lauchaer Führungs- und vielleicht auch Siegtreffer, als er am Strafraum des 1. FC mit einer starken Aktion drei Mann ausspielte; seinen anschließenden Schuss konnte Keeper Paul Freyer nach einer Unsicherheit im Nachfassen jedoch parieren.

In der dramatischen Verlängerung hatte der bisherige Landesklasse-Konkurrent der Lauchaer, der als Sieger der Staffel 9 aufsteigt, die erste klare Einschussmöglichkeit. Nach einem sehenswerten Zuspiel in den Lauf von Leon Grünbeyer scheiterte der ansonsten treffsichere Elsterstädter am glänzend reagierenden BSC-Schlussmann Tobias Schöneburg. Dann hatte Grünbeyer (110.) mehr Glück, als die Gäste im eigenen Strafraum in einer unübersichtlichen Situation die Gefahr nicht bannen konnten und er aus einem Gewühl mit voller Wucht den Führungstreffer des 1. FC erzielte. Drei Minuten später machte auf der Gegenseite Matthias Meissner eigentlich alles richtig: Er versuchte, den Zeitzer Keeper zu überlupfen, Freyer kam aber mit den Fingerspitzen noch an den Ball, und im zweiten Versuch köpfte der Lauchaer das Spielgerät unter starker Bedrängnis ins Außennetz.
Unsere Mannschaft war zu 120 Prozent motiviert und ist bis an ihre Schmerzgrenze gegangen.
Lauchas Trainer Ronny Starch
Nur noch zu neunt - nach der harten Roten Karte für Kapitän Mario Bothe (116./wegen eines taktischen und keinesfalls bösen Fouls an der Seitenauslinie) und der berechtigten Ampelkarte für Daniel Ulrich (118.) - warfen die Glockenstädter alles nach vorn, auch ihren Torwart, um noch ins Elfmeterschießen zu kommen. Nach einem Freistoß der Gäste, von Steven Walther getreten, fingen die Zeitzer aber den Ball ab und schlugen ihn nach vorn - Benjamin Kohlisch hatte keine Mühe, zum 2:0 in das verwaiste BSC-Tor einzuschießen.
Vier Wochen Sommerpause
„Wir waren permanent in den Zweikämpfen, haben die Gastgeber zwischenzeitlich gewaltig genervt, waren ein absolut gleichwertiger Gegner. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Sie hat ihr bestes Saisonspiel gezeigt. Und doch stehen wir am Ende mit leeren Händen da, und das ist schon sehr bitter. Aber trotzdem Glückwunsch an die Zeitzer“, so Lauchas Coach Ronny Starch, bevor er sich in die etwa vierwöchige Sommerpause verabschiedete.