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Fußball Laucha wird noch Dritter, Nebraer Coach geht mit einem Sieg

Beste Platzierung des BSC seit mehr als 30 Jahren, und auch der FC ZWK landet auf dem Bronzerang.

Von Torsten Kühl und Holger Behrens 14.06.2022, 11:40
Ralf Kretzschmar (hier in einem früheren Spiel) legt das Traineramt beim FC ZWK Nebra nieder, wurde mit seinem Team Dritter der Kreisoberliga.
Ralf Kretzschmar (hier in einem früheren Spiel) legt das Traineramt beim FC ZWK Nebra nieder, wurde mit seinem Team Dritter der Kreisoberliga. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - Am Sonntag erreichten die höherklassigen Teams der Saale-Unstrut-Finne-Region folgende Ergebnisse.

LANDESKLASSE: 1. FC Zeitz - ESV Herrengosserstedt 5:2 (3:1). Vor der stattlichen Kulisse von mehr als 500 Zuschauern machte der gastgebende Spitzenreiter den Aufstieg in die Landesliga mit dem dafür dringend benötigten Sieg perfekt. Die Gäste waren krankheitsbedingt ohne Wechselspieler angereist, verkauften sich mit ihrem Rumpfteam aber teuer. Nach einer guten Viertelstunde lagen sie durch die Tore von Leon Grünbeyer (5./7.) und Romba Ali Dagnono (18.) allerdings schon deutlich zurück. Tim Meyer (23.) verkürzte dann zum Pausenstand. Elias Meyer bereitete in der 71. Minute den Anschlusstreffer von Tom Krumbholz vor, und eine Überraschung lag in der Luft. Erneut Grünbeyer (73.) sowie der vom SC Naumburg nach Zeitz gewechselte Khemgin Solivani per Strafstoß (82.) ließen aber den Favoriten jubeln.

Klatsche bei Rückkehr auf den Rasen

FC RSK Freyburg - TSV Leuna 1:8 (0:3). „Die Gäste waren uns an diesem Tag in allen Belangen überlegen - von der Einstellung bis zum Tempo“, sagte Daniel Keller, der den erkrankten RSK-Trainer Steffen Giese an der Seitenlinie vertrat. Erstmals in dieser Saison konnten die Freyburger ihren Rasenplatz nutzen. „Er ist nach der Sanierung leider erst sehr spät fertig und freigegeben worden“, so Keller. Die Umstellung vom kleineren Kunstrasen gelang den Jahnstädtern nicht. Sie hatten zwar die erste Chance im Spiel, aber Christian Lehwald scheiterte nach Vorarbeit von Kapitän Jonas Weise an Leunas Keeper Stephan Pfennig. Dann drehte der TSV auf. Steve Gaudig (3), Kevin Moreira Cardoso (2), Rrezart Mehmetaj, Christoph Schulz und Kevin Degner schossen einen klaren Sieg heraus. Den RSK-Ehrentreffer erzielte Nils Standke nach einem sehenswerten Angriff und einer Flanke des gerade eingewechselten Jens Diener per Kopf. Verabschiedet bei den Unstrutstädtern wurden Torwart Till Klippel (wechselt zum SC Naumburg, von dort kehrt Nils Deckert zurück) und Felix Kaiser (nach Spergau).

Ich bin wahnsinnig stolz auf das, was die Mannschaft in dieser Saison geleistet hat, auch wenn es jetzt für uns keine Bronzemedaillen gibt.

Lauchas Trainer Ronny Starch

SV Großgrimma - BSC Laucha 0:4 (0:3). Obwohl die Glockenstädter den Polterabend von Maximilian Handt in den Knochen hatten, gaben sie sich wenige Stunden nach der großen Party beim Tabellenletzten keine Blöße und durften gleich noch dreimal feiern: Patrick Hoffmanns Geburtstag, einen klaren Sieg und den dritten Tabellenplatz, weil Braunsbedra im Parallelspiel in Spergau über ein 1:1 nicht hinauskam und die Lauchaer deshalb noch vorbeiziehen lassen musste. Das ist das beste Abschneiden der Unstrutstädter in den vergangenen 30 Jahren. „Ich bin wahnsinnig stolz auf das, was die Mannschaft in dieser Saison geleistet hat, auch wenn es jetzt für uns keine Bronzemedaillen gibt. Aber allein schon der Punkteschnitt von knapp zwei pro Spiel ist wirklich bemerkenswerte“, freute sich BSC-Coach Ronny Starch, der mit seinem Team ja auch noch im Endspiel des Burgenlandpokals steht. Lucas Hoffmann (9.) brachte die Gäste nach einem schweren Patzer des SVG-Keepers in Front. Matthias Meissner (21.) per Strafstoß nach einem Foul an Lucas Hoffmann und der Bräutigam in spe, Maximilian Handt (28.), bauten die Führung bis zur Pause auf drei Tore aus. Verteidiger Meissner (55.) traf dann noch per Kopf und überholte mit seinem achten Saisontor den bisher in der vereinsinternen Rangliste führenden Stürmer Alexander Saal (7) noch.

KREISOBERLIGA: SV Mertendorf - FC ZWK Nebra 3:4 (2:3). Die Rettung in quasi letzter Minute ist ausgeblieben: Pokal-Halbfinalist Mertendorf (am 18. Juni gegen den 1. FC Zeitz) muss in die Kreisliga absteigen. Zwar spielte der TSV Großkorbetha, für den auch Kenny Kobylka, der Sohn ihres Trainers, aufläuft, mit und bezwang den ärgsten Kontrahenten Osterfeld mit 5:2, Doch der für den Klassenerhalt dringend benötigte eigene Sieg gegen die Nebraer gelang den Wethautalern nicht. Dabei ließen sich die Gastgeber auch von den Rückschlägen in dieser Partie nicht entmutigen, glichen mit einem von Alexander Seyfarth verwandelten Handstrafstoß (19.) die ZWK-Führung durch Richard Fritsche (10.) aus. Und auch nach weiteren Gegentreffern von Fritsche (24.) und Lukas Poweleit (28.) kam das SVM-Team zurück. Erneut Seyfarth (44.) sowie Felix Bach (52.) stellten wieder den Gleichstand her. „Nun hatten die sehr giftigen, aber auch spielerisch überzeugenden Mertendorfer durchaus Chancen zum vierten Treffer“, berichtet Nebras Coach Ralf Kretzschmar. Doch das entscheidende Tor erzielte in Unterzahl - Gästespieler Henrik Möder hatte wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen - „Joker“ Marvin Schültke (80.) für den FC ZWK kurz nach seiner Einwechslung.

Ingo Trabert wird Nachfolger

Für Ralf Kretzschmar war es das letzte Spiel als Coach der Nebraer. „Ich bin jetzt seit 25 Jahren Übungsleiter, habe in diesem Verein schon alles gemacht - vom Platzwart über die Versorgung bis hin zum Trainer im Nachwuchs- und im Erwachsenenbereich. Ich will mir jetzt erst einmal eine Pause vom Fußball gönnen“, sagte der 42-Jährige, der dem FC ZWK aber treu bleiben wolle. Es habe in diesem Vierteljahrhundert viele schöne Erlebnisse und Erfolge gegeben, so Kretzschmar. „Der Aufstieg in die Verbandsliga und der Pokalsieg mit den Nebraer A-Junioren sticht aber noch ein wenig heraus.“ Für Kretzschmars Nachfolge auf der Bank des Kreisoberligisten gibt es eine interne Lösung: Ingo Trabert, der bisher die zweite Mannschaft trainiert hat.

SC Naumburg II - Blau-Weiß Bad Kösen 1:4 (1:3). Es war ein Lokalderby auf Testspiel-Niveau. In der ersten Halbzeit erarbeitete sich die SCN-Reserve ein leichtes Chancenplus, aber Boni Yaou fehlte nach einer Hereingabe von Kai Eckardt das nötige Abschlussglück. Jonas Porsche brachte den Burgenlandmeister aus der Kurstadt mit einem Doppelpack - zunächst per Abstauber (40.), dann nach einem Konter (60.) - auf die Siegerstraße. Oliver Eschrich traf fünf Minuten später zum 0:3, ehe Blau-Weiß-Akteur Florian Schlegel (67.) ein Eigentor unterlief. Alexander Schmidt (90.) stellte den alten Abstand wieder her. Vor der Partie waren bei den Naumburgern Stephan Reinicke (wechselt zu seinem Bruder Albert nach Baumersroda, hat sich allerdings leider vor drei Wochen die Achillessehne gerissen), Kai Eckardt (aktive Laufbahn beendet), Nils Deckert (zurück nach Freyburg) und Trainer Patrick Hausmann (stößt zum Landesliga-Team des SCN) verabschiedet worden.

Lossa/Rastenberg - SV Kretzschau 0:2 (0:0). Stark ersatzgeschwächt ging die länderübergreifende Kombination in ihr letztes Saisonspiel. Die erste Chance für das Eintracht/Union-Team hatte Clemens Lange, dessen Freistoß Gästekeeper Andreas Ludwig jedoch stark parierte. Auch Michael Neuhauß konnte eine gute Einschussmöglichkeit zum 1:0 nicht nutzen. Auf der Gegenseite traf Daniel Albert nur die Oberkante der Latte. In der zweiten Halbzeit scheiterte auch Justin Krämer am glänzend reagierenden Ludwig, ehe Albert (58.) die Kretzschauer mit einem Schuss ins kurze Eck in Front brachte. Fünf Minuten später traf Claas Schmeißer aus der Distanz zum 0:2. Stefan Bärhold blieb der Anschlusstreffer bei einem gut getretenen Freistoß versagt. „Aufgrund der kämpferisch besseren Leistung geht der Sieg der Gäste in Ordnung“, so der Lossaer Stürmer Mario Rahaus, der in seinem Verein SG Eintracht für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist.