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Breitbandversorgung Kommt „grünes“ und schnelles Glasfasernetz nach Nebra?

Firma stellt in Sitzung des Gemeinderates neue Technik vor.

Von Gisela Jäger 14.12.2021, 09:37
In der jüngsten Sitzung des Nebraer Gemeinderates stellten Vertreter des bayerischen Unternehmens Unsere Grüne Glasfaser Pläne und Möglichkeiten vor.
In der jüngsten Sitzung des Nebraer Gemeinderates stellten Vertreter des bayerischen Unternehmens Unsere Grüne Glasfaser Pläne und Möglichkeiten vor. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Nebra - Mit dem Thema Glasfaser beschäftigte sich jüngst der Gemeinderat Nebra. Bürgermeisterin Antje Scheschinski (Die Linke) begrüßte mit Matthias Nass und Herbert Jacobi zwei Vertreter des Unternehmens Unsere Grüne Glasfaser (UGG). Nass präsentierte die Unternehmensstruktur und stellte eine Innovation vor, die sich für Privathaushalte sowie für Unternehmen im ländlichen Raum eröffnen würden, wenn Glasfaseranschlüsse direkt bis zum jeweiligen Endverbraucher verlegt würden. Bisher wurde auf dem Land der Breitband-Ausbau derart geleistet, dass die Weiterleitung zwischen den örtlichen Verteilerstationen und den Haushalten meist über Kupferleitungen erfolgt, was sich jedoch nachteilig auf die Netzgeschwindigkeit auswirkt.

Die UGG, ansässig in Ismaning nahe München, ist ein Joint Venture der Allianz-Versicherung und der Telefónica Group. „Ziel der UGG ist es, flächendeckende ‚Fiber to the Home‘ (FTTH)-Netze zu errichten. Im Fokus liegt der Ausbau von ländlichen und halbländlichen Regionen, das heißt Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern“, hieß es. „Wenn das Glasfaserkabel direkt bis in die private Wohnung gelegt wird, sind sogar Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Mbit/s, also ein Gbit/s möglich.“ Im Vergleich zu anderen Übertragungswegen seien Glasfaser schneller, zuverlässiger und energieeffizienter.

Der „grüne“ Aspekt wurde damit erklärt, dass dieses Netz ökologische Vorteile böte durch einen energieeffizienten Betrieb: FTTH verbrauche 60 Prozent weniger Energie als frühere Kupfernetze und ermögliche den Übergang zu Glasfaser in den Bereitstellungsgebieten. Die Bauausführung würde mit geringer Beeinträchtigung durch eine Verlegung unter Fußwegen erfolgen. Für Straßenquerungen komme moderne Durchörterungstechnik zum Einsatz, wodurch aufwendige Schachtarbeiten vermieden würden. Für die Kommune entstünden keine Kosten, weil diese der Investor trägt. Letztlich schließt der jeweilige Bürger mit einem Service-Provider einen individuellen Vertrag ab.

Nächster Schritt für den Gemeinderat wäre eine Absichtserklärung seitens der Kommune zur Umsetzung des Vorhabens in Nebra und den Ortsteilen, das ab 2022 realisiert werden könnte. Zugesichert wird, dass die Einwohner über Web, Bürgerversammlung und Amtsblatt stets über den aktuellen Stand informiert würden, hieß es. „Es wird ein völlig neues Netz entstehen mit allen dienstleisterischen Vorteilen“, so Nass. Nach Abschluss der Absichtserklärung erfolgt der Start der Planung und nach Vorlage aller nötigen Genehmigungen die Umsetzung.