Gemeinderat Naumburg stimmt über Forderung ab Kommt der Stundentakt mit weiterer Bahnlinie?
Ruf nach neuem Angebot zwischen Saalfeld und Halle/Leipzig. Stadt soll sich einem Aufruf von Jena anschließen.

Naumburg - Der Verlust der regelmäßigen ICE-Verbindungen hatte im Dezember 2017 in Naumburg für lange Gesichter gesorgt. Mindestens ebenso stark betroffen vom damaligen Fahrplanwechsel zeigte man sich einst in Jena, wo die Fernverkehrsmöglichkeiten der Deutschen Bahn ebenfalls stark ausgedünnt worden waren.
Quasi als Ersatz und Entschädigung wurden damals zusätzliche Regionalverkehrsverbindungen geschaffen. Weitere sollen folgen. Doch dies halten viele Menschen in Thüringen nicht für ausreichend. So verabschiedete der Stadtrat von Jena im März eine Forderung an das Land Thüringen nach einer neuen Linie Saalfeld - Jena - Naumburg (Saale) - Leipzig. Durch diese soll die geplante zweistündige IC-Verbindung durchs Saaletal zum Stundentakt aufgewertet werden.
Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, wurden auch die Gemeinderäte von Naumburg und Weißenfels gebeten, einen gleichlautenden Beschluss zu fassen. Dieser steht in der Domstadt nun an. Zunächst berät der Wirtschaftsausschuss in seiner nächsten Sitzung am kommenden Dienstag, 7. September (ab 18.30 Uhr im „Schlösschen“ am Markt), und am 22. September soll der Gemeinderat sein abschließendes Votum fällen. Im Wortlaut heißt es in der Forderung: „Der Naumburger Gemeinderat bittet die Landesregierung, ab 2023 im nächsten Nahverkehrsplan einen regionalen Nahverkehr zwischen Halle/Leipzig, Naumburg (Saale), Jena und Saalfeld einzuplanen, der ergänzend zum ab 2023 geplanten IC-Takt sicherstellt, dass jede Stunde eine getaktete, umsteigefreie Verbindung mit einer Fahrzeit von nicht mehr als 60 Minuten zwischen Saalfeld und Halle/Leipzig mit Halt in Naumburg (Saale) besteht.“ Zischen Saalfeld, Jena, Naumburg und Halle/Leipzig soll der IC mit Nahverkehrstickets nutzbar sein, heißt es außerdem.
Der Plan der beteiligten Kommunen sieht vor, dass die Stadt Jena im weiteren Verlauf ein gemeinsames Schreiben an das zuständige Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft verfassen wird. „Dieses Positionspapier sollte bis zum Ende des ersten Quartals 2022 in seiner finalen Fassung vorliegen“, heißt es. Schließlich ist davon auszugehen, dass im Verlauf des kommenden Jahres der Nahverkehrsplan im Freistaat Thüringen für die Zeit ab Ende 2022 zusammengezimmert wird.