Kleinheringen: Härtetest vorbei
Kleinheringen. - Nicht nur die Hausfrauen wird es freuen: Waschmaschinen leben länger, Armaturen müssen nicht mehr so oft poliert werden. Wenn am 2. Juli Trinkwasser aus Thüringen durch die Leitungen Kleinheringer Küchen und Bäder fließt, dann hat ein leidiges Problem ein Ende: das des extrem kalkhaltigen Wassers.
Rund 40 Grad Deutsche Härte müssen die Kleinheringer bislang in Kauf nehmen, geschuldet der Versorgung aus eigenen Quellen. Dass das kostbare und viele weichere Nass der Apoldaer Wasser GmbH nun angezapft wird, ist einem Vertrag mit dem Trinkwasserzweckverband Saale-Unstrut zu verdanken. Dieser kauft künftig bei den Kollegen ein. Damit beugt sich der Versorger den Zwängen vor Ort, denn die eigentlich erforderliche Erneuerung des Wasserhochbehälters wäre zu teuer gekommen. Doch wohl auch der Aspekt, dass die Kleinheringer immer wieder Abhilfe verlangten, dürfte eine Rolle gespielt haben. Wie dem auch sei: Die von Großheringen nach Kaatschen führende Leitung der Apoldaer Wasser GmbH ist inzwischen angezapft und ein Wasserzählerschacht in Betrieb gegangen.
Dem Trinkwasserzweckverband und dem Dienstleister Eurawasser war das am Mittwoch ein kleines Fest mit den Einwohnern Kleinheringens wert. Beinah symbolisch dabei die Verköstigung: Thüringer Rostbratwurst, Thüringer Bier und - freilich - Thüringer Wasser. Nur einer fehlte: Ein Vertreter der Thüringer Wasser GmbH. Obwohl es, wie zu hören war, eine Absprache zwischen den Versorgern zum Termin gegeben haben soll.
Die Kleinheringer werden es verschmerzen. Bis zum 2. Juli sollen 250 Meter neue Leitung verlegt sein; weitere 250 folgen, um die alte außer Betrieb nehmen zu können. Kalkgehalt des Wassers dann: nur noch rund 20 Grad Deutsche Härte. Zu Buche schlägt die Baumaßnahme mit rund 50 000 Euro.