Handball, 3. Liga Klarer HCB-Sieg, aber Unmut im Abstiegskampf wächst
Burgenländer entscheiden Heimpartie gegen Burgwedel souverän für sich. Präsident Gering spricht in Bezug auf die Magdeburger Youngsters von Wettbewerbsverzerrung.

Plotha - Schon vor dem Anwurf der Drittliga-Partie am Sonntag gegen Hannover-Burgwedel waren beim HCB die Emotionen hochgekocht. Nämlich als bekannt wurde, was mit dem für Samstag angesetzten Spiel HSV Hannover - SC Magdeburg II passiert war. Die Elbestädter konnten in der niedersächsischen Landeshauptstadt coronabedingt nicht antreten und ihr Team auch nicht mit Bundesliga-A-Jugendlichen auffüllen, weil diese zeitgleich in Lemgo antraten.
Punkte kampflos vergeben
Eine Verlegung der Partie auf Sonntag lehnte Hannover ab. Daraufhin sprach die Spielleitende Stelle der 3. Liga dem HSV kurzerhand die Punkte zu. „Das ist ein Unding und eine klare Wettbewerbsverzerrung“, echauffierte sich HCB-Präsident Uwe Gering. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass Magdeburg seinen besten Spieler (Renars Uscins, Anmerkung der Redaktion) mitten in der entscheidenden Phase dieser Saison zum TSV Burgdorf verkauft hat, dieser dann aber nicht in der 1. Bundesliga Spielpraxis sammelt, sondern beim Rivalen der SCM-Reserve in der 3. Liga, der auch zu unseren Mitkonkurrenten gehört, Tore ohne Ende erzielt. Das verstehe, wer will.“
Gegen die Burgwedeler, die am Vorabend 26:19 gegen Northeim gewonnen hatten, musste der HCB am frühen Sonntagabend auf die Routiniers Florian Pfeiffer (zwei Spiele Sperre wegen der Blauen Karte in Northeim) und David Heinig (Handbruch) verzichten. Dennoch feierte der Gastgeber in Plotha einen ungefährdeten 35:25-Erfolg. Bereits das Hinspiel hatten die Burgenländer mit zehn Toren Unterschied gewonnen. Nun hofft der HCB, als Achter der Hauptrunde in die Abstiegsrunde gehen und dorthin Burgwedel (das dann allerdings Zwölfter werden müsste) und die 4:0 Punkte aus den beiden direkten Duellen mitnehmen zu können.
Nationalspieler auf der Gästebank
In der ersten Halbzeit ließen sich die Hausherren von den Gästen noch zu oft mit Anspielen an den Kreis überraschen. Nach dem Seitenwechsel war die Abwehr des HCB dann viel beweglicher und aufmerksamer. Burgwedel versuchte alles, brachte im Angriff immer wieder den siebten Feldspieler und deckte offensiv. Aber alles half nichts. Die Burgenländer um den glänzend aufgelegten Regisseur Kevin Szep-Kis und den ebenfalls treffsicheren Marek Hnidák bauten ihren zur Pause noch knappen Vorsprung (zwei Tore) kontinuierlich aus.

Prominenter Überraschungsgast auf der Bank der Gäste war Nationalspieler Timo Kastening, der seinen Bruder Marius, Spielertrainer der Burgwedeler, unterstützte. „Er hat sich erinnert, dass wir schon mal gegeneinander gespielt haben - er für Burgdorf II, ich für LVB Leipzig. Und ich habe ihn gebeten, seinen Melsunger Teamkollegen Tobias Reichmann von mir zu grüßen, mit dem ich zusammen in der deutschen Jugendauswahl war“, erzählte HCB-Routinier Sascha Meiner.
STATISTIK: HC Burgenland - Hannover-Burgwedel 35:25 (18:16). HCB: Marius Göbner, Max Neuhäuser, Hendrik Halfmann; Kenny Dober 4/2, Cornelius Lange, Marek Hnidák 9, Erik Stepan 1, Mirco Fritzsche 1, Kevin Szep-Kis 11/3, Tom Hanner 1, Marcel Popa 7, Sascha Meiner, Philipp Große, Janko Pesic 1 - Siebenmeter: HCB 7/5, Burgwedel 1/1; Zeitstrafen: HCB 2, Burgwedel 3 (plus eine Rote Karte)
Zweite Mannschaft unterliegt
In der Sachsen-Anhalt-Liga unterlag am Samstag die HCB-Zweite dem HSV Haldensleben mit 28:31. „Wir hatten, vor allem in der zweiten Halbzeit, nicht den nötigen Zugriff in der Abwehr und leisteten uns in der Offensive zu viele technische Fehler. Das nutzt eine abgezockte Mannschaft wie Haldensleben mit einigen Oberliga-erfahrenen Spielern natürlich eiskalt aus“, so Marcus Deibicht, Spielertrainer der Gastgeber. Hinzu sei gekommen, dass man vier Siebenmeter sowie drei weitere hundertprozentige Torchancen nicht verwerten konnte. Schon allein aus dieser Sicht sei ein Punktgewinn möglich gewesen.
STATISTIK: HC Burgenland II - HSV Haldensleben 28:31 (13:14). HCB II: Marwin Richter, Max Knoblauch; Marcus Deibicht 6, Tom-Erik Röhrborn 3 (Rote Karte/60.), Christian Haufe, Eric Emmerich, Alexander Nowak 5, Bastian Pohl 3, Ants Benecke 2, Sebastian Enke, Laurenz Kröber 3/1, Jakob Aumann, Paul Zänker 5/2, Martin Tillmann 1 - Siebenmeter: HCB II 7/3, Haldensleben 2/2; Zeitstrafen: HCB II 6, Haldensleben 6.
Am kommenden Samstag, 5. März, 19.30 Uhr, hat Drittligist HCB in Plotha gegen DHfK Leipzig II erneut Heimrecht, und die Burgenland-Reserve spielt ab 17 Uhr bei der TSG Calbe. Auch die noch verlustpunktfreien Frauen des Clubs steigen an diesem Tag nach mehr als dreimonatiger Pause wieder in das Punktspielgeschehen ein. Im Auswärtsspiel der Mitteldeutschen Oberliga treffen sie ab 16.30 Uhr auf die gastgebende HSG Rückmarsdorf.