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Karriere Karriere: Start für zwei Vereine - je nach Sportart

23.07.2015, 07:37
Gleich von seinem Eigenheim in Tröglitz geht es für Andreas Faltus auf die Trainingsstrecken.
Gleich von seinem Eigenheim in Tröglitz geht es für Andreas Faltus auf die Trainingsstrecken. Hartmut Krimmer Lizenz

naumburg/tröglitz - Die Haare sind schon stark angegraut, der Körper ist durchtrainiert. Andreas Faltus ist fast 50 Jahre alt - aber fit wie der berühmte Turnschuh. Kein Wunder, denn fast täglich sitzt der Tröglitzer auf seinem Fahrrad und fährt rund um Zeitz auf seinen Trainingsstrecken. Da geht es auch gern mal nach Kuhndorf, nur um dort eine steile „Rampe“, wie man im Radlerjargon sagt, zu nehmen. „Gern auch drei- oder viermal hintereinander. Man muss ja nehmen, was man in der Region hat“, ärgert sich Faltus ein wenig, dass die Umgebung keine steileren Berge hat.

Denn die sind genau sein Metier. Ob beim Frühjahrstraining im März auf Mallorca oder deutschlandweit, bevor er als Außendienstler fern von der Heimat ins Hotel geht. „Statt mich an die Bar zu setzen, steige ich noch mal zwei Stunden auf mein Rad und erkunde die Gegend. Da lernt man schnell andere Fahrer und durch die reizvolle Strecken kennen“, so Faltus. So war es für ihn auch kein Problem, Anfang Juli zum zweiten Mal die Deutschlandtour zu absolvieren. An neun Tagen ging es rund 1 500 Kilometer weit von Flensburg bis nach Garmisch-Partenkirchen. Natürlich inklusive der elf Kilometer langen Rossfeld-Hochstraße bei Berchtesgaden mit durchschnittlich zehn Prozent Steigung. Genau das Richtige für Faltus, der frei nach dem Motto des Veranstalters von quäldich.de „Berge statt Doping“ lebt. „Auch wenn man sich bei der Deutschland-Tour schon mal quält, aber das gehört ja dazu“, so der Tröglitzer.

So ist Faltus auch schon zweimal die Trans-Alp-Tour gefahren. Der berühmte Gavia-Pass, der auch regelmäßig beim Giro d’Italia auf dem Programm steht, hat ihm ebenfalls Respekt eingeflößt. „Sehr heftig, vor allem runter ist es sehr gefährlich.“ Und aktuell schaut er in dieser Woche natürlich auch, wenn es die Zeit und das Training zulässt, die Tour de France. Ob er denn auch gern mal, wie am kommenden Sonnabend die Profis, den berühmt-berüchtigten Pass nach Alpe d'Huez hochfahren möchte? „Klar. Und das wird auch von quäldich.de angeboten. Aber das ist natürlich eine Kostenfrage“, erklärt Faltus, auch mit Blick auf sein Privatleben. Denn ganz nebenbei ist er auch verheiratet und hat zwei Kinder. Der Sohn spielt beim TSV Tröglitz Fußball, die Tochter war mal eine sehr erfolgreiche Triathletin. Und seine Frau? „Die lässt mich machen, solange ich es nicht übertreibe. Und wenn die Enkelkinder da sind, dann bleibt das Fahrrad in der Garage“, erklärt Andreas Faltus mit einem Lächeln.

Mit Triathlon und Laufen hatte es bei ihm vor rund 25 Jahren angefangen. Nach einer Fuß-Operation musste er aber das Laufen einstellen und schwingt sich jetzt nur noch auf sein Rennrad. Er vermisse vor allem den Triathlon aus Schwimmen, Radfahren und Laufen. Dreimal hatte er in seiner Karriere die Iron-Man-Distanz aus 3,8 Kilometer im Wasser, 180 Kilometer auf dem Rad und einem abschließendem Marathon geschafft. Doch das ist vorbei. Mit dem Radfahren soll es aber noch lange nicht vorbei sein. „Bei der Deutschlandtour hat mich ein 65-Jähriger beim Anstieg auf dem Rossfeld-Pass überholt. Man kann das also auch noch im hohen Alter machen. Solange die Gesundheit mitspielt, bleibe ich auf dem Rad“, so Faltus.