Jugendhaus als neue Familie
Bad Kösen. - Seit Bestehen der Kinder-Reha-Klinik am Nicolausholz in Bad Kösen werden dort Kinder und Jugendliche mit Diabetes behandelt - seit Beginn des neuen Schuljahres gibt es obendrein die Möglichkeit einer Langzeitbehandlung in einem der Klinik angegliederten Jugendhaus. Die Lielje-Gruppe will damit dem Umstand Rechnung tragen, dass die Autoimmunerkrankung in immer jüngerem Alter auftritt und somit auch der Anteil jener steigt, die dringend einer Heimbetreuung bedürfen.
Norbert Schäfer, Verwaltungsleiter der Kinder-Reha-Klinik, gestern anlässlich eines Tages der offenen Tür: "Bei einigen der Betroffenen scheitert die Krankheitsbewältigung trotz Ausschöpfung aller ambulanten, kurzstationären und Reha-Maßnahmen bis hin zu Familienhelfern." Ursachen könnten besondere familiäre Belastungen, Überforderung, weitere Erkrankungen und ein schwieriges soziales Umfeld sein. Heilpädagogisches Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen körperlich, seelisch, sozial und geistig so zu fördern, dass sie später eigenverantwortlich mit ihrer Krankheit leben können.
Das Jugendhaus bietet insgesamt 16 Kindern und Jugendlichen im Alter ab zehn Jahren Platz. Untergebracht sind sie in Doppelzimmern, nutzen können sie das gesamte medizinische und pflegerische Know-how der Klinikeinrichtung. Investiert wurden rund 100 000 Euro, um eine Station für die Zwecke des Jugendhauses herzurichten. Susanne Schill obliegt dabei die Heim- und pädagogische Leitung; Dr. Bernd Regling die medizinisch-psychologische. Zudem steht jedem Bewohner ein Bezugsbetreuer zur Seite, der vor allem Ansprechpartner für Elternhaus, Schule und Behörden ist, des weiteren ein Team aus Psychologe, Diabetesberater und Sporttherapeut.