37 Rekrutinnen und Rekruten legen in Naumburg ihr Treuebekenntnis ab Im Dienst der Gesellschaft
Bundeswehr: OB Müller würdigt Einsatz im Katastrophenfall.

Naumburg - Was bewegt einen jungen Menschen, einen (mindestens siebenmonatigen) Dienst abzuleisten, den er nicht zwingend ableisten müsste - noch dazu einen, in dessen Rahmen er in allerletzter Konsequenz sogar bereit sein müsste, sein Leben und seine körperliche Unversehrtheit einzusetzen? Die Rede ist vom Freiwilligen Wehrdienst, der vor gut zehn Jahren im Zuge der Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland eingeführt wurde.

„Als Mitglied bei Feuerwehr und Johannitern engagiere ich mich bereits seit Jahren für gemeinschaftliche Belange. Ich möchte ausloten, auf welche konkrete Weise ich mich mit diesem Grundgedanken nun auch in der Bundeswehr einbringen kann. Ich will mich erproben und persönlich wachsen“, nennt Jan Kaffka seine Motivation. Der 20-jährige Kölner gehörte zu jenen 37 Rekrutinnen und Rekruten des in Weißenfels stationierten Sanitätsregiments 1, die am Donnerstagnachmittag auf der Naumburger Vogelwiese feierlich ihr Gelöbnis respektive - für die Soldaten auf Zeit - ihren Eid ablegten. Und im Anschluss die Glückwünsche ihrer durch die Bank sichtlich stolzen Familienangehörigen in Empfang nehmen durften. Jan Kaffkas Mutter Christina und sein Opa Erwin Weber hatten dafür sogar die weite Anreise aus der Rheinmetropole auf sich genommen.
Die Perspektive, den Freiwilliger Wehrdienst als ein besonderes staatsbürgerliches Engagement zu betrachten - sie hatte auch die Gastrede von Naumburgs OB Armin Müller (CDU) bei der Veranstaltung geprägt. Müller hob hervor, dass die Bundeswehr in den zurückliegenden beiden Jahren bei der Bekämpfung der Pandemie sowie bei den Hilfseinsätzen nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eine bedeutende Rolle innegehabt habe. Bis zu 100 Soldaten des Weißenfelser Sanitätsregiments hätten im Burgenlandkreis in Impfzentren, Kliniken, Pflegeheimen sowie bei der Kontaktnachverfolgung unterstützt. „Die Bundeswehr ist Teil unserer Gesellschaft und mitten in ihr. Insofern ist es auch wichtig, dass das Gelöbnis im öffentlichen Raum stattfindet“, unterstrich er.
