hintergrund hintergrund: Übergang zum Surrealismus ist fließend
naumburg. - Auch, wenn die aktuellen Gäste des Hauses oberhalb des Bürgergartens durchaus ihren Spaß haben.
Denn eine ganz besondere Runde hat sich dort eingefunden. Rund 270 junge Frauen und Männer sind zur "Jugend-Esperanto-Woche" in die Domstadt gereist. Das einmal jährlich stattfindende Treffen werde von der Deutschen und der Polnischen Esperanto-Jugend gemeinsam vorbereitet, erklärt Sprecherin Liesa Alfier. In den kommenden Tagen finden Workshops und Sprachkurse statt, werden am Abend Diskos und Konzerte veranstaltet. "Es treten Bands auf, die Lieder auf Esperanto spielen", sagt Mitorganisator Leo Sakaguchi. Während der 25-jährige Darmstädter bereits als Kind mit der Sprache aufgewachsen ist, lernt Carsten Schnathorst aus Hamburg Esperanto seit einem Jahr. "Es ist eine schöne Sprache. Sie strahlt eine besondere Wärme aus. Und die sehr international orientierte Gemeinschaft bietet Geborgenheit. Ich bin gespannt, wen ich in den kommenden Tagen kennenlernen werde", sagt der Norddeutsche, der mit seinen 35 Jahren zu den ältesten Teilnehmern gehört. Doch nicht nur Deutsche haben sich in der Jugendherberge eingefunden. Gut 30 Länder sind vertreten, darunter auch "exotische" wie Brasilien, die USA, Japan und China. Von dort stammt Xiaoyun Sun. Während am Nachbartisch einige Teilnehmer die Namensschilder vorbereiten, unterhält sich die 25-Jährige mit dem Amerikaner John Bauer. In Esperanto natürlich, manchmal auch in Englisch. "Für mich bietet Esperanto einen Start und einen leichteren Zugang zu den europäischen Sprachen, die für uns schwierig zu lernen sind", meint die Chinesin.
Dass für das Treffen die Wahl auf Naumburg fiel - dafür gibt es eine einfache Erklärung. "Die Jugendherberge bietet beste Voraussetzungen mit genügend Plätzen und Tagungsräumen, da mehrere Angebote parallel laufen", erklärt Liesa Alfier. Hauschefin Ingrid Trottnow hat die Esperanto-Jugend schon zum zweiten Mal zu Gast: "Ich hoffe, alle fühlen sich wohl. Es ist für uns immer wieder schön, mit und von unseren Besuchern zu lernen." Die Herberge, die in diesem Jahr mehr als 22 000 Übernachtungen hatte, darunter das traditionelle Camp der Macintosh-Fans, ist damit über den Jahreswechsel ausgebucht. Denn auch Silvester bleibt die bunte und internationale Schar im Haus. Dann heißt es zu Mitternacht "Felican novan jaron".