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Hintergrund Hintergrund: Aus einem Projekt an der Hochschule heraus entstanden

04.03.2014, 08:38
Nova Spes - das sind Peter Walter, Matthias Hübner und Steffen Pöhler (v.l.)
Nova Spes - das sind Peter Walter, Matthias Hübner und Steffen Pöhler (v.l.) PR Lizenz

Freyburg - Die Band „Nova Spes“ veröffentlicht am 28. März ihr neues Album mit dem Titel „Black Sheep On White Fields“. Mit dem in Nebra aufgewachsenen und heute nahe Leipzig lebenden Sänger Matthias Hübner sprach Constanze Matthes.

Mit „Black Sheep On White Fields“ erscheint ein neues Werk Ihrer Band. Was ist es für ein Album?

Matthias Hübner: Ich sage es zwar jedes Mal vor einem neuen Album, das es ein sehr persönliches ist. Aber diesmal ist es auch wieder der Fall. Es beschäftigt sich mit dem Thema Familie. Sie ist auf der einen Seite wichtig und gibt Rückhalt. Aber in manchen Fällen kann die Familie auch zu einer Belastung werden, wenn sie einfach nicht funktioniert.

Das hört sich nach einem sehr ernsten Thema an.

Hübner: Ja, das stimmt. Wir standen während der Arbeit am Album auch in Kontakt mit Katia Saalfrank, der aus dem Fernsehen bekannten Familienberaterin.

Wie entsteht bei Ihnen ein Album?

Hübner: Das ist sehr unterschiedlich. Meist habe ich zuerst eine Melodie, weniger einen Text im Kopf. Auch die Entstehungszeit ist oft eine andere. Wenn ein Thema sehr aktuell ist und mich beschäftigt, kann es recht schnell gehen. Wenn ich es mir allerdings aufzwinge, dauert es eine Weile.

Wann sind Sie mal wieder in Nebra?

Hübner: Ich bin sehr selten in Nebra. Ich habe dort noch gute Freunde, die mich allerdings meistens besuchen.

Sie wollten vor einiger Zeit in Nebra auftreten, durften allerdings nicht, weil Nebras Bürgermeister Gerhard Hildebrandt sich gegen ein Konzert aussprach.

Hübner: Das war 2012. Damals habe ich es ihm sehr übel genommen. Er hatte uns angerufen, das Konzert abgesagt und einfach aufgelegt. Das ist respektlos. Außerdem hat er uns angelogen. Diesen Konflikt hat die Presse lange und ausführlich begleitet. Heute ist es mir egal, ich rede nicht mehr darüber.

Ein Argument für die Absage war, dass Ihre Musik zu düster sei.

Hübner: Unsere Musik zählt schon zur schwarzen Szene. Aber ich mag einfach keine lustige Musik, sondern eher getragene Titel mit viel Atmosphäre.

Warum wollten Sie unbedingt in Nebra auftreten?

Hübner: Es war mir einfach ein großes Bedürfnis. Ich mag diese Stadt und die Umgebung. Ich bin dort aufgewachsen. Außerdem hatten uns auch einige Nebraer darauf angesprochen.

Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Nebra und den Anfangszeiten der Band?

Hübner: Ich kann mich noch an ein Konzert 1999 in der Nebraer Mehrzweckhalle erinnern, das letzte mit der Band „Skyline East“. Es war einfach schön, das Publikum war toll. Auch der Jugendclub nahe des Rathauses ist mir im Gedächtnis. Vielleicht sind dort noch meine Malereien zu sehen. Außerdem gibt es rund um Nebra wirklich gute Strecken, um mit dem Mountainbike zu fahren.

Welche Entwicklung hat die Band Ihrer Meinung nach genommen?

Hübner: Damals in der Anfangszeit haben wir uns und das, was wir gemacht haben, ziemlich wichtig genommen. Heute ist das ganz anders. Wir sehen alles entspannter. Obwohl ich immer noch vor einem Konzert aufgeregt bin, es ist nicht mehr so schlimm wie früher.

Apropos Konzert. Wo sind Sie live zu erleben?

Hübner: Tournee-Start ist am 15. März in Allstedt im Burgkeller, noch bevor unser neues Album überhaupt erschienen ist. Außerdem sind wir für einige Gigs in und um Berlin, in Wien und in und um Leipzig, wo ja unsere Szene zu Hause ist und das bekannte Wave-Gotic-Treffen jedes Jahr stattfindet.

Wie reagieren Sie auf negative Reaktionen auf ein neues Werk seitens Ihrer Fans?

Hübner: Ich nehme mir sowohl positive als auch negative Meinungen an und immer auch zu Herzen, obwohl ja Musik Geschmackssache und Texte Ansichtssache sind.

Können Sie von der Musik vollkommen leben?

Hübner: Nein, nicht wirklich. Wir haben allesamt richtige Berufe. Steffen arbeitet als Redakteur für einen Radiosender, Peter in einem Maschinenbau-Unternehmen und ich bin im Vertrieb für einen großen deutschen Autobauer tätig ist.