Vereinsjubiläum in Nebra Heldentat, die zweite: Unstrutstädter bezwingen den HFC nach 28 Jahren erneut
Fußball: Thomas Horbel, der damalige zweifache Torschütze Ronny Ihle und Frank Piehler haben die Hallenser einst im Landespokal bezwungen und sind auch bei der Neuauflage dabei.

Nebra. - Es war eine der Sternstunden in der Nebraer Fußball-Geschichte, an die sich auch Thomas Horbel, einer der Helden von damals, noch sehr gern erinnert. „Am 3. Oktober 1996 haben wir, damals noch in der Landesklasse und unter dem Namen 1. FC 1924 kickend, den Oberligisten Hallescher FC in der zweiten Runde aus dem Landespokal geworfen. Beide Tore erzielte Ronny Ihle“, blickt Horbel nicht ohne Stolz zurück.

Am vergangenen Sonntag hatten Thomas Horbel und Ronny Ihle ein besonderes Déjà-vu-Erlebnis: Zusammen mit Frank Piehler, der ebenfalls vor 28 Jahren an der Heldentat beteiligt gewesen war, sowie weiteren „Alten Herren“ des heutigen FC ZWK Nebra trafen sie erneut auf den HFC – das Spiel gegen die Traditionsmannschaft der Saalestädter hätte mit dem Jubiläum „100 Jahre Vereinssport in Nebra“ (Tageblatt/MZ berichtete) keinen besseren Rahmen finden können. Und – dem Anlass angemessen – setzten sich die Unstrutstädter abermals durch, wieder knapp, aber dieses Mal torreicher, und zwar mit 5:4.
Traumtor in Becker-Manier
Die Treffer der siegreichen Gastgeber erzielten Olaf Nolze, Kevin Specht, Uwe Becker (2) und Florian Stößel. Der unverwüstliche Becker – mit 56 ist er für Wacker Wengelsdorf noch immer aktiv – war dabei unter anderem in unnachahmlicher Manier erfolgreich: mit einem Schuss von der Mittellinie über den zu weit vor seinem Kasten postierten HFC-Keeper.

„Unsere Mannschaft bestand am Sonntag zu großen Teilen aus dem Team, das zwischen 1999 und 2008 in der Landesliga gespielt hat“, berichtet Thomas Horbel, der die Partie zusammen mit dem früheren Nebraer Torwart Jörg Schröder, der dieses Mal als Trainer der Gastgeber fungierte, organisiert hat. „Das war eine tolle Truppe damals. Wir sind regelmäßig beim Hallenturnier des hiesigen Schalke-Fanclubs am Start und tauschen uns auch noch in einer eigenen WhatsApp-Gruppe aus, aber solche Spiele wie gegen den HFC wollen wir jetzt öfter auf die Beine stellen, mindestens einmal im Jahr“, erzählt der 52-jährige Horbel, der den Bauhof der Stadt Nebra leitet, immer mal noch für die zweite Männermannschaft des FC ZWK in der Kreisliga aufläuft, seine „sportliche Zukunft“ aber eher bei den „Alten Herren“ seines Vereins sieht.
Die erste Vertretung der Nebraer geht ja inzwischen nicht mehr auf Landesebene auf Punktejagd, sondern in der Kreisoberliga. „Das ist eine gute Mannschaft, die super trainiert, und ihr Coach Ingo Trabert hat auch einen Plan. Aber in dieser Saison wird es wohl noch nichts mit dem Aufstieg. Dazu ist das Burgenland-Oberhaus mit den drei Landesklasse-Absteigern zu stark besetzt“, glaubt Thomas Horbel. Wenngleich er sich natürlich sehr über ein baldiges Comeback des FC ZWK auf Sachsen-Anhalt-Ebene freuen würde.
Selfies mit Profi Bornschein
Vielleicht verleiht ja aber solch ein Event, wie es der Nebraer Fußballclub zusammen mit dem Sportverein (SV) 1924 derzeit in Form der Festwoche zum 100-jährigen Jubiläum veranstaltet, auch Flügel. Und dass man es als Kicker des FC ZWK sehr weit bringen kann, beweist aktuell der Reinsdorfer Ricky Bornschein, der seine Laufbahn einst im Nachwuchsbereich der Nebraer begann und mittlerweile Profi in der 3. Liga beim FC Erzgebirge Aue ist. Bornschein war am Sonntag gern gesehener Gast auf der Dieter-Höhne-Sportstätte, schrieb fleißig Autogramme und stand für zahlreiche Selfies zur Verfügung.

Ihre Weltpremiere feierte am Sonntag am Rande des Spiels der Traditionsteams die neue FC-ZWK-Hymne, die Susann Freihofer, Leiterin der Nebraer Kita erschaffen hat.