Gartenschau im Blütengrund
Naumburg. - Die Landesgartenschau 2015 im Naumburger Blütengrund. Das wäre ein durchaus realisierbares Ziel, meinte Dr. Harald Kegler, Mitarbeiter des Projektteams des Weimarer Planungsbüros Abraxas. Das Planungsbüro wurde damit beauftragt, einen "Masterplan Blütengrund" zu erarbeiten (wir berichteten). Das Abraxas-Team hat erste Erkenntnisse dazu Montagabend in der Naumburger Gaststätte "Wasserschlösschen" öffentlich vorgestellt. Das Interesse am Thema Blütengrund ist offensichtlich groß, denn der Gaststättenraum war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Bei dieser Vorstellung bleibt es nicht. Am morgigen Donnerstag, 10 Uhr bis 18 Uhr, und Freitag, 29. August, 9 Uhr bis 13 Uhr, sind alle Interessierten aufgerufen, sich im "Wasserschlösschen" an einer Planungswerkstatt zu beteiligen, bei der weiterführende Vorschläge erarbeitet werden sollen. "Wir wollen gemeinsam erkunden, wohin die Reise künftig gehen soll", erläuterte Dr. Kegler. Die endgültige Fassung des Masterplans "Blütengrund" wird Montag, 29. September, 18 Uhr im "Wasserschlösschen" vorgestellt. Den Planern bleibt nicht viel Zeit für dieses anspruchsvolle Vorhaben, aber die Fördermodalitäten lassen nur diesen zeitlichen Rahmen zu. Erst wenn die Planung steht, kann es an die Umsetzungen bestimmter Ziele, wie Bewerbung für die Landesgartenschau, gehen, weil dann Möglichkeiten bestehen, Fördergelder zu beantragen.
"Der Blütengrund, eine der schönsten deutschen Landschaften, habe riesige Chancen, den Weg nach vorn zu finden", so die Abraxas-Geschäftsführerin Sylvana Hapke. Sie stellte den Ist-Zustand im Blütengrund vor. Das ehemalige Naturschwimmbad sei ein "klarer Entwicklungsschwerpunkt". In den letzten Jahren habe sich zwar einiges verbessert, insbesondere am Saaleradweg, der das Rückgrat dieser besonderen Kulturlandschaft bilde. Er biete ein Potenzial, das "enorm ist". Anfang August wurden 488 Personen befragt, die sich im Blütengrund aufhielten. Davon waren 123 Naumburger. Der Großteil der Gäste kam aus einem Umkreis von 60 Kilometern. Über 50 Prozent der Befragten sind zwischen 50 und 69 Jahren alt, ein Großteil davon Ehepaare.
Viele kommen regelmäßig in den Blütengrund und überwiegend, um sich hier einen Tag aufzuhalten, informierte Frau Hapke. Eine weitere Erkenntnis aus der Umfrage: der Blütengrund ist weithin ein Begriff für Natur, Erholung und Kultur. Ein Großteil der Befragten meinen, dass das Schimmbad wieder belebt werden muss. Bemängelt wurde die Ausschilderung am Radweg. Im Fazit habe man feststellen können, dass die meisten Besucher Radfahrer sind. Dr. Kegler meinte zusammenfassend, dass es zwei Konfliktbereiche gibt, in denen viel getan werden muss: "An der Unstrutmündung und am Schwimmbad". Vorsichtig formulierte er: "Es gibt Baulichkeiten, die nicht sehr schön sind". Wichtig sei auch die bessere Anbindung zur Stadt.
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