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Betreuung Flemminger Kita bleibt vorerst offen, doch Zukunft ist fraglich

Situation für Naumburger Kita „Waldkonzert“ ist akut, denn Einrichtung muss aus angestammten Domizil in der Neidschützer Straße ausziehen.

Von Harald Boltze 28.09.2022, 09:41
Eine Entscheidung zur Kindertagesstätte in Flemmingen steht noch aus.
Eine Entscheidung zur Kindertagesstätte in Flemmingen steht noch aus. (Foto: Torsten Biel)

Flemmingen/Naumburg - Haben wir hier eine Zukunft? Zwei Kitas eint das gleiche Problem - auch wenn beide Situationen nichts miteinander zu tun haben. Während im Naumburger „Waldkonzert“ die Zeit drängt, gab es für die Kita Flemmingen jüngst einen kleinen zeitlichen Aufschub.

Wie Tageblatt/MZ erfuhr, ergab ein neues Statik-Gutachten, dass von den Rissen im Flemminger Gebäude keine akute Gefahr ausgeht. Der Betrieb kann regulär weitergehen. Wie es langfristig aussieht, darüber sollten nun eigentlich die Stadträte befinden. Doch dies wurde auf November verschoben, wie Fachbereichsleiter Lars-Peter Maier auf Anfrage sagt. Eine - auch ohne akute Gefahr dringend nötige - Sanierung komme aus seiner Sicht nicht infrage, da weder Geld noch Fördermittel bereitstünden. Auch das Interesse privater Träger an einer Übernahme sei in den vergangenen Wochen und Monaten abgeklungen. Selbst wenn Maier es so direkt nicht sagt, scheint er eine Schließung auch wegen der weiterhin sehr schwachen Auslastung für realistisch zu halten.

Dass die Stadträte im November aber für einen Weiterbetrieb votieren, hoffen viele Flemminger und auch die neue Leiterin Cecilie Schäfer. Es sei zwar richtig, dass auch derzeit nur sechs Kinder in der Einrichtung betreut werden, doch gebe es immer wieder Anfragen. Es sei eben immer auch ein Hemmnis, dass das Damoklesschwert der Schließung über der Einrichtung schwebt. Überlegt wird, ob es einen anderen Platz in Flemmingen für die Kita gibt.

Akut ist die Lage für alle Mitarbeiter, Eltern und vor allem natürlich die rund 60 Kinder der Kita „Waldkonzert“. Diese muss - Stand jetzt - Ende des Jahres aus ihrem angemieteten Domizil in der Neidschützer Straße ausziehen. Zahlreiche Ideen für einen anderen Standort wurden diskutiert, jüngst etwa eine in der Nähe liegende Immobilie der Telekom am Funkturm. Deren Umnutzung in eine Kita „können wir aus verschiedenen Gründen leider nicht genehmigen“, teilt jedoch der städtische Fachbereichsleiter Lars-Peter Maier auf Tageblatt/MZ-Anfrage mit. Man wolle aber als Stadt das Gespräch mit der Vermieterin an der Neidschützer Straße suchen, um eine Fristverlängerung bis Frühjahr zu erreichen. „Waldkonzert“-Leiterin Cornelia Pförtsch gibt sich zuversichtlich, eine Lösung für ihre seit 15 Jahren existierende Kita zu erkämpfen. Schließlich müsse der schlimmste Fall verhindert werden: die Schließung.