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Fakten Fakten: Erster Ort auf Anhöhe

01.06.2014, 08:41
Die hübsche Anlage mit Kräuterspirale im Dorf wird von den Dorndorfern Yvonne Krause und Karsten Philipp gepflegt.
Die hübsche Anlage mit Kräuterspirale im Dorf wird von den Dorndorfern Yvonne Krause und Karsten Philipp gepflegt. Gudrun Schröder Lizenz

DORndorf - Das erste Augustwochenende will sich Kreiswirtschaftsamtsleiter Thomas Böhm diesmal unbedingt für die Teilnahme am Buttenlauf in Dorndorf freihalten. Der Lauchaer Ortsteil könne mit diesem weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannten Spektakel auf jeden Fall punkten, wie Bürgermeister Michael Bilstein erzählte. Das romantische Weindorf hat Einwohnern und Touristen aber noch mehr zu bieten. Davon konnte sich die Jury für den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ unter der Leitung von Thomas Böhm jüngst selbst ein Bild machen.

Prägend: Junge Leute mit Kindern

Dorndorf beteiligt sich zum ersten Mal an diesem Wettstreit und habe das Zeug dazu, lobte der Bürgermeister bei einem Rundgang: Ordentliche Straßen, Gehwege und Grünanlagen, bis hin zum sehenswerten Spielplatz und der offenen Kirche als örtlichem Schmuckstück. Das konnte auch der Regen in Strömen nicht beeinträchtigen. Die Juroren, allesamt mit Schirmen bewaffnet, trotzten dem Wetter. „Wir haben 30 Dörfer unter die Lupe genommen, hatten - bis auf den ersten Tag mit ähnlichem Regen wie heute - meist Sonnenschein“, resümierte Böhm am letzten Tag der Kreisausscheid-Rundgänge. Bürgermeister Bilstein sprach passend dazu das Hochwasser im vorigen Jahr an, von dem auch Dorndorf betroffen war. Er hob hervor, wie die Einwohner zusammenstanden, mit der Feuerwehr gemeinsam an einem Strang zogen und Wälle und Barrieren bauten, um größere Schäden durch die Wassermassen zu verhindern.

Die Dorndorfer Rudolf Erfurth und Egbert Rockstroh, die beide die Kommission begleiteten, stimmten nickend zu, als Bilstein verkündete: „Die 180 Einwohner fühlen sich in ihrem Ort wohl.“ Das Dorf werde von jungen Leuten mit Kindern geprägt. Zwischen den Generationen würden keine Lücken bestehen. „Wir sind daran interessiert, dass die jungen Familien im Dorf bleiben“, sagte der Bürgermeister. Es gebe zwar keinen Kindergarten und keine Schule mehr, aber der kurze Weg bis Laucha sei hinnehmbar. Und Böhm pflichtete ihm bei: „Ja, mit Kindertagesstätte, Grundschule und Gymnasium in Laucha liegt alles vor der Haustür.“

Bei der Besichtigungstour punktete der Bürgermeister weiter mit der herrlichen Lage von Dorndorf am Unstrut-Radwanderweg sowie mit der über die Kreisgrenzen hinaus bekannten Gesteinsformation „Glockenseck“. Hier müsse die Unstruttal-Verwaltung unbedingt aktiv werden, um diese zur Zeit gesperrte Stelle wieder zugänglich zu machen. Stille, Natur, frische Luft, die Unstrut mit der Bootsanlegestelle für die „Fröhliche Dörte“, die Rastecke und kaum Durchgangsverkehr würden das Dorf auszeichnen. Die Dorndorfer selbst beteiligen sich aktiv im Reit- und Fahrverein Laucha/Dorndorf, dem Luftsportverein Laucha-Dorndorf und Dorndorfs Winzerverein. Als Bürgermeister erfülle es ihn mit Stolz, dass es die Dorndorfer auch ohne Gaststätte und Saal geschafft haben, das dörfliche Leben zu pflegen und zu erhalten.

Böhm: „Ort kann sich sehen lassen“

Über konkrete Aktivitäten der Einwohner informierte der Kirchenälteste Egbert Rockstroh bei einer Stippvisite in der Kirche. Er sprach von der Unterstützung der Dorndorfer durch Spenden und Arbeitsstunden für die baulichen Maßnahmen zur Rettung des einsturzgefährdeten Gotteshauses. Über 25 Jahre dauerte die Sanierung. Danach führte die Tour direkt zum Weingut des Winzers Johannes Beyer. Nach einem heißen Kaffee und einem edlen Tröpfchen hieß es für die Begutachter nach zwei Stunden Abschied zu nehmen. „Wir hatten uns gefreut auf Dorndorf und sind nicht enttäuscht worden. Der Ort kann sich sehen lassen“, sagte der Jury-Chef, der sich vielleicht bereits in drei Wochen zur Glockenweihe wieder im schönen Weindorf einfinden wird.