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Fußball ESV gewinnt gleich zwei Mal, Elfmeter-Drama in Mertendorf

Wethautaler nach Strafstoßschießen, Herrengosserstedter dank Oldie Girimhanov und Lossa/Rastenberg dank Rahaus erreichen Pokal-Viertelfinale.

Von Torsten Kühl und Holger Behrens Aktualisiert: 19.04.2022, 10:09
Beim Jubel der Mertendorfer nach dem Sieg im Elfmeterschießen gegen Naumburg II zog sich SVM-Akteur Nils Pachulsky, wie erst später festgestellt wurde, einen Achillessehnenriss zu.
Beim Jubel der Mertendorfer nach dem Sieg im Elfmeterschießen gegen Naumburg II zog sich SVM-Akteur Nils Pachulsky, wie erst später festgestellt wurde, einen Achillessehnenriss zu. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - Das Landesliga-Nachholspiel der Staffel Süd zwischen dem SC Naumburg und Schlusslicht Rot-Weiß Alsleben, das für Samstag angesetzt gewesen war, fiel aus, da die Gäste wegen Personalmangels nicht antraten. Nun muss das Sportgericht entscheiden. Abgesagt wurden auch die beiden Partien der Bad Kösener Teams in der Kreisoberliga beim TSV Großkorbetha (neuer Termin: Sonntag, 22. Mai, 14 Uhr) beziehungsweise im Reservepokal gegen den SSC Weißenfels III. Der Grund hier: mehrere Corona-Fälle. In den anderen Pflichtspielen am langen Osterwochenende erreichten die hiesigen Männerteams folgende Resultate.

BURGENLANDPOKAL, Achtelfinale: SV Mertendorf - SC Naumburg II 5:4 n.E., 1:1 n.V. (0:0/0:0). Nachdem sie im Punktspiel zwei Wochen zuvor an selber Stelle in der Kreisoberliga unglücklich mit 1:2 gegen die SCN-Reserve verloren hatten, revanchierten sich die Mertendorfer nun am Samstag im Pokal. „Klar, wir hätten eigentlich lieber die drei Punkte gehabt, aber vielleicht sorgt dieser Sieg nun noch einmal für einen Ruck im Abstiegskampf“, sagte SVM-Trainer Ralf Kobylka.

Landesliga-Torjäger Marcel Müller (r.) hatten die Wethautaler, hier Daniel  Schmelzer, gut im Griff.
Landesliga-Torjäger Marcel Müller (r.) hatten die Wethautaler, hier Daniel Schmelzer, gut im Griff.
(Foto: Torsten Biel)

Die Gäste konnten aufgrund des Spielausfalls der ersten Mannschaft und des spielfreien Wochenendes der dritten Vertretung auf Marcel Müller, Carsten Pieper, Steven Quast und Max Derwel zurückgreifen. In der ersten Halbzeit war es ein Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Die größte für die Naumburger vergab Nils Deckert frei vor dem SVM-Tor. Nach dem Seitenwechsel drückten die Gäste, aber sie konnten ihre Möglichkeiten nicht nutzen. Die dickste Gelegenheit hatte in der 87. Minute jedoch der kurz zuvor eingewechselte Mertendorfer Florian Sieske, der allein auf Gästetorwart Jeff Jentschke zulief, dann aber Nervenflattern bekam.

Mertendorfs Trainer Ralf Kobylka (l.) freut sich mit Elfmeter-„Töter“ Sebastian Zilse über den Viertelfinal-Einzug.
Mertendorfs Trainer Ralf Kobylka (l.) freut sich mit Elfmeter-„Töter“ Sebastian Zilse über den Viertelfinal-Einzug.
(Foto: Torsten Biel)

So ging es in die Verlängerung. Das SCN-Team versuchte, dem Elfmeterschießen aus dem Weg zu gehen, und drängte weiter auf einen Torerfolg. Dann unterlief die Abwehr der Gäste einen weiten Ball, und Felix Bach (95.) brachte die Einheimischen in Front. Der Naumburger André Weingarten wollte mit letztem Einsatz klären; das gelang ihm aber nicht. Nach einem Foul an Landesliga-Torjäger Müller, den die Platzherren sonst gut im Griff hatten, erzielte Stefan Schulze (112.) vom Strafstoßpunkt den Ausgleichstreffer. Im Elfmeterschießen hatten dann die gastgebenden Wethautaler das nötige Glück auf ihrer Seite. Für sie trafen Nils Pachulsky, Kapitän Matthias Krause, Alexander Seyfarth und Daniel Schmelzer, für die Domstädter dagegen nur Steven Hagge, Carsten Pieper und Abubacar Schätz. Zum Helden des Tages wurde Mertendorfs Keeper Sebastian Zilse, der die Schüsse von Müller und Schulze parierte. Ihren Sieg bezahlten die Gastgeber allerdings teuer, denn beim Jubeln zog sich Nils Pachulsky, der im Freudentaumel von hinten getreten worden war, einen Achillessehnenriss zu. Am morgigen Mittwoch wird er operiert.

Eintracht Profen - ESV Herrengosserstedt 0:1 (0:0). Gästecoach Thomas Kitzing musste am Sonnabend zahlreiche krankheits- und arbeitsbedingte Ausfälle verkraften. So kam beim ESV Telman Girimhanov, der sich immer für den Notfall bereithält, noch einmal zum Einsatz, und der Routinier wurde schließlich kurz vor Schluss sogar zum Matchwinner für den Favoriten. Die Landesklasse-Kicker aus Herrengosserstedt übernahmen sofort das Zepter. Benjamin Hackbart, Elias Meyer und Jakob Fiedler scheiterten aber an Eintracht-Keeper Sebastian Steinthal. Kreisoberligist Profen hielt lange das Unentschieden, doch dann kam der im Laufe der zweiten Halbzeit eingewechselte „Edeljoker“ Girimhanov. In der vorletzten Minute der regulären Spielzeit verwertete der 51-Jährige eine Flanke von Elias Meyer zum Tor des Tages.

Der Lossaer  Mario Rahaus (l.) war der Siegtorschütze gegen Burgwerben.
Der Lossaer Mario Rahaus (l.) war der Siegtorschütze gegen Burgwerben.
(Foto: Torsten Biel)

Lossa/Rastenberg - SV Burgwerben 1:0 (1:0). Die Eintracht/ Union-Kombination hat wie die Mertendorfer und Herrengosserstedter sowie der BSC 99 Laucha und die SG Blau-Weiß Bad Kösen, die bereits im November beziehungsweise März ihre Achtelfinalspiele für sich entschieden hatten, das Viertelfinale erreicht. Gegen die eine Etage höher, in der Landesklasse, um Punkte kämpfenden Burgwerbener, die allerdings ohne ihren Toptorjäger Kaba Diakite und den reaktivierten Thomas Fau antraten, standen die Gastgeber in der Abwehr sicher. Sie überstanden die erste Druckperiode des SVB und waren bei Kontern selbst gefährlich. Justin Krämer, Mario Rahaus und Michael Neuhauß ließen jedoch gute Chancen liegen. Den Führungstreffer der länderübergreifenden Spielgemeinschaft erzielte der Lossaer Mario Rahaus (39.) mit einem Schuss aus der Drehung.

Die Fans der gastgebenden länderübergreifenden Spielgemeinschaft setzten auf dem Rastenberger Sportplatz ihre eigenen österlichen Farbtupfer.
Die Fans der gastgebenden länderübergreifenden Spielgemeinschaft setzten auf dem Rastenberger Sportplatz ihre eigenen österlichen Farbtupfer.
(Foto: Torsten Biel)

In der zweiten Halbzeit hatte der Kreisoberligist mehrere Möglichkeiten, das Ergebnis auszubauen. Clemens Lange scheiterte aber nach einem tollen Solo am stark haltenden Petr Benes, Rahaus köpfte an die Querlatte, und auch Krämer sowie Neuhauß war kein Treffer vergönnt.

Eintracht/Union-Kapitän Kai Vollrath (r.) mit  SVB-Akteur Gianpietro Cortese
Eintracht/Union-Kapitän Kai Vollrath (r.) mit SVB-Akteur Gianpietro Cortese
(Foto: Torsten Biel)

LANDESKLASSE: Herrengosserstedt - FC RSK Freyburg 3:2 (1:1). Nach dem Weiterkommen im Pokal durfte der ESV auch am Ostermontag nach einem weiteren sehr späten Treffer über einen Sieg und dieses Mal über drei Punkte jubeln. Mit diesen stellten sie den Anschluss ans Tabellenmittelfeld her. Die Freyburger begannen dieses Regionalderby der Staffel 9 druckvoll, gingen durch Philipp Kolata (3.), der ein Zuspiel von Christian Lehwald verwertete, früh in Führung und vergaben zwei weitere gute Chancen. Nach Vorarbeit von Elias Meyer und Philipp Hermann glich dann ESV-Torjäger Benjamin Hackbart (30.) aus. In der zweiten Halbzeit erwischten die Herrengosserstedter einen besseren Start. RSK-Keeper Till Klippel verhinderte gegen Meyer und Hackbart zunächst weitere Gegentreffer, ehe Benjamin Hackbart eine Vorlage von Elias Meyer zum 2:1 (59.) nutzte. Nach einem Doppelpass mit Freyburgs Kapitän Jonas Weise traf Christian Lehwald bereits sechs Minuten später zum 2:2. In der Nachspielzeit leitete Hackbart mit einem Steilpass die Entscheidung ein - Hermann vollendete zum 3:2-Endstand. Damit revanchierten sich die ESV-Kicker für die hohe 2:8-Niederlage im Hinspiel und verschafften sich Luft im Kampf um den Klassenerhalt.