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Eröffnung Eröffnung: Ein Spurensucher

23.03.2015, 10:36
Der Schönburger Künstler Thomas Wieduwilt mit seinen neuen fotokünstlerischen Arbeiten in der Naumburger Rathausgalerie.
Der Schönburger Künstler Thomas Wieduwilt mit seinen neuen fotokünstlerischen Arbeiten in der Naumburger Rathausgalerie. Torsten biel Lizenz

Naumburg - „Uta im Regen“ nennt der fünfjährige Laurens sein Bild der berühmten Stifterfigur aus dem Naumburger Dom. In sich gekehrt und scheinbar in Gedanken versunken geht sie durch die Stadt. In den Farben Gelb, Blau und Rot gestaltet, überrascht diese Zeichnung den Besucher der neuen Ausstellung in der Naumburger Rathausgalerie nicht nur mit ihrer poetischen Bildsprache, sondern ebenso mit ihrer Idee. Die Uta verlässt den Dom, ist nicht mehr nur eine steinerne Figur, sondern ein lebendiges Wesen. Entstanden ist das Bild innerhalb eines Projektes der Familienbildungsstätte Naumburg zum Thema „Welterbe an Saale und Unstrut“. In ihm haben unter Leitung der Naumburger bildenden Künstlerin und Kunsttherapeutin Nicole Tekaath 80 Kinder und Jugendliche sowie 30 Erwachsene im Alter von vier bis 64 Jahre über eineinhalb Jahre hinweg mitgearbeitet. Unterstützt wurde es vom Bundesprogramm „Kultur macht stark“, an dem sich die Katholische Erwachsenenbildung in Sachsen-Anhalt, der Familienbund Sachsen-Anhalt und die Naumburger Familienbildungsstätte beteiligen.

Die Ergebnisse des Projekts in Form von etwa 50 Bildern sind nun in einer Ausstellung in der Naumburger Rathausgalerie zu sehen, die am Freitagabend im Beisein vieler der Kinder, Eltern und Großeltern eröffnet wurde.

Dabei schilderte Nicole Tekaath das Vorgehen: „Zunächst haben wir uns während vieler Exkursionen, Spaziergänge und Besichtigungen, so des Naumburger Doms, sowie in der aktuellen Welterbe-Ausstellung im Schlösschen mit dem Thema beschäftigt, um es dann im Atelier in der Familienbildungsstätte - ausgehend von drei Grundfarben sowie Schwarz und Weiß - bildnerisch umzusetzen.“

Entstanden sind, wie sich die Besucher der Vernissage überzeugen konnten, eindrucksvolle Arbeiten. So stellt der achtjährige Golo Westermann den Dom vor einen roten Hintergrund, lässt der sechsjährige Nazahr die Fenster der Domtürme wie Augen wirken. Tonie Zahn (14) zeichnete das Weischützer Gotteshaus, Chantal (8) die Wenzelskirche.

Lobende Worte für die Ergebnisse wie für das Projekt insgesamt fand Ludger Nagel in seinem Grußwort. „Es ging darum, für die Region und mit der Region etwas zu schaffen, und das ist sehr gut gelungen“, sagte der Geschäftsführer der Katholischen Erwachsenenbildung in Sachsen-Anhalt und ehrenamtliche Vorsitzende des Familienbundes. Auch Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU), der zusammen mit den vielen Besuchern auch etliche Asylbewerber und Flüchtlinge begrüßte, die in der Stadt angekommen sind, freute sich über die gelungene Ausstellung. „Anfang Juli wird die Entscheidung über unser Welterbe-Antrag fallen, deshalb passt diese Präsentation hervorragend in den Zeitplan.“

Kombiniert ist die Exposition mit einer Schau neuer Arbeiten des Schönburger Künstlers Thomas Wieduwilt. Unter dem Titel „Welterbe?! Kunst oder die Poesie des Augenblicks - Eine fotoexperimentelle Spurensuche“ offeriert er neue und mitunter surreale Blicke auf scheinbar bekannte Objekte. Gewidmet sind die fotokünstlerischen Arbeiten Themen wie „Die Geister der Saale“ oder „Ritter, Tod und Teufel“.

Arbeiten, die innerhalb eines Welterbe-Projektes im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur macht stark“ unter Leitung von Nicole Tekaath in der Naumburger Familienbildungsstätte entstanden sind, bilden eine weitere Ausstellung.
Arbeiten, die innerhalb eines Welterbe-Projektes im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur macht stark“ unter Leitung von Nicole Tekaath in der Naumburger Familienbildungsstätte entstanden sind, bilden eine weitere Ausstellung.
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