Einblicke in Standesamt-Statistik Emil und Mia waren 2021 beliebteste Vornamen in Naumburg
Im vergangenen Jahr wurden 411 Neu-Naumburger geboren, mit nur 138 Ehen aber weniger Paare getraut als noch im Vorjahr.

Naumburg - Welche sind die beliebtesten und welche eher seltene Vornamen in unserer Domstadt? Wie viele gleichgeschlechtliche Trauungen gab es? Und wie viele Menschen sind verstorben? Das Standesamt Naumburg bündelt diese und weitere Informationen seit einigen Jahren in einer Statistik, die nun auch für 2021 vorliegt. Wir haben einen Blick hineingeworfen.
Geburten: Wer denkt, dass die Corona-Pandemie einen großen Einfluss auf die Geburten hat, der irrt. Naumburg samt Ortsteile hat im vergangenen Jahr 411 neugeborene Einwohner dazubekommen - ein leichtes Plus von sechs Babys im Vergleich zum Vorjahr. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Mütter wohnen allerdings selbst nicht in Naumburg, was sich mit dem großen Einzugsbereich des hiesigen Klinikums erklären lässt. Andererseits gab es natürlich auch eine ganze Reihe hiesiger Mütter, die sich für ein anderes Krankenhaus entschieden hatten.
Nachdem es in den vergangenen Jahren immer eine knappe Mehrheit an Jungs gab, sind 2021 mit 51 Prozent mal wieder mehr Mädchen geboren worden. Auch der Anteil der verheirateten Eltern ist erneut leicht gestiegen, ist der Statistik zu entnehmen. Nach 39 Prozent im Jahr 2019 und 40 in 2020 lag die Quote nun schon bei 43 Prozent. Der Anteil von Kindern, die keine deutsche Mutter haben, sind laut Amt mit 15 Prozent hingegen gleichgeblieben. Von den 411 beurkundeten Kindern haben 280 nur einen Vornamen erhalten, 116 Kinder können zwei aufweisen und zwölf verfügen sogar über drei Vornamen. Und als sei dies nicht genug, gibt es auch drei neue Erdenbürger mit mehr als drei Vornamen.
Klassische Vornamen erfreuen sich großer Beliebtheit
Wie zu erfahren war, erfreuen sich hierzulande kurze und klassische Vornamen nach wie vor großer Beliebtheit. Nur bezogen auf die ersten Vornamen waren 2020 noch Clara und Finn die Favoriten gewesen; sie tauchen ein Jahr später aber nun gar nicht mehr auf den vorderen Plätzen auf. Stattdessen dominieren bei den Mädchen: Mia (6) sowie Ella und Emma (je 5) sowie mit je drei Geburten Alessia, Emilia, Frieda, Hermine, Johanna, Lea, Lena, Leni, Lia, Lotte und Lotta. Bei den Jungs fiel die Wahl in Naumburg besonders oft, nämlich acht Mal, auf Emil. Es folgten Leo und Liam (je 5), Henry und Noah (je 4) sowie Ben, Bruno, Carlo und Oskar (jeweils dreifach). Bei den zweiten Vornamen führen bei den Mädchen Johanna und Marie (je drei) und bei den Jungen Karl (fünf Mal).
Viele Vornamen wurden 2021 auch nur ein einziges Mal vergeben. Zum einen solche, die schon in früheren Generationen beliebt waren, wie etwa Annegret, Heide, Magdalena, Lieselotte, Alwin, Erich, Hans oder Rudi. Zum anderen entscheiden sich laut Amt aber immer mehr Eltern für Namen, die noch nicht so bekannt sind und ihren Ursprung of in anderen Ländern haben, etwa Dakota, Hailey, Jodie, Keshia, Lilou, Curtis, Finley, Jaycee, Milow oder Vanyo, die alle je ein Mal in 2021 gewählt wurden. „Falls sich werdende Eltern unsicher sein sollten, ob der gewünschte Vorname für ihr Baby zulässig ist, kann man sich gern bereits vor der Geburt beim Standesamt beraten lassen“, teilt die Stadtverwaltung mit.
Trauungen: Die Anzahl der Eheschließungen ist leicht gesunken. Konnte das Naumburger Standesamt im Jahr 2020 noch 160 Brautpaare in den Hafen der Ehe begleiten, waren es im vergangenen Jahr lediglich 138. Der Anteil an Paaren, die nicht in der Domstadt wohnen, aber dennoch hier geheiratet haben, ist mit 38 Prozent konstant geblieben.
Nach wie vor entscheiden sich die meisten Liebenden für einen gemeinsamen Familiennamen. Allerdings ist der Anteil mit 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (86 Prozent) gesunken. Wie schon im Jahr 2020 ließ sich nur ein gleichgeschlechtlichen Paar in Naumburg ehelichen.
Eheschließungen an besonderen Orten
Das Standesamt bietet neben dem Rathaus auch Eheschließungen auf der Rudelsburg, auf dem Max-Klinger-Weinberg und im Neugotischen Haus im Kloster Pforta an, dort jedoch nur zu bestimmten Terminen, die auf der Website der Stadt mitgeteilt werden. „Dort sind ebenfalls die Samstagstrautermine für das Rathaus veröffentlicht“, heißt es.
Mit einer Auslastung von 80 Prozent erfreut sich der Max-Klinger-Weinberg großer Beliebtheit. 24 Brautpaare haben sich 2021 dort das Ja-Wort gegeben. Im Kloster Pforta schlossen acht Paare den Bund fürs Leben, auf der Rudelsburg vier. Bei allen Fragen zur Eheschließung oder zu Terminen wird eine telefonische Kontaktaufnahme empfohlen. Einige Trautermine für das Jahr 2022 seien bereits ausgebucht.
Todesfälle: „Einen weiteren wichtigen Anteil an der Arbeit des Standesamtes nimmt die Beurkundung von Sterbefällen ein.“ 2021 musste dabei ein Anstieg zur Kenntnis genommen werden. Insgesamt wurden 795 Todesfälle beurkundet, 143 mehr als noch im Jahr zuvor. Mehr als die Hälfte der Verstorbenen waren Männer, nämlich 53 Prozent.