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Ein Stern aus 1000 Lichtern

Von HELGA HEILIG 14.11.2010, 15:58

NAUMBURG - NAUMBURG- "Sieh, der Weg fegt Regen übers Land", sang Sonnabendabend der Chor der Behindertenwerkstatt der Caritas Osterfeld auf dem Naumburger Marktplatz. Diese Liedzeile passte genau. Unzählige feine Regentropfen toben durch die Luft und es schien ganz so, als wollten die brennenden 1 000 Lichter gegen diese unwirtliche Situation ankämpfen. Viele der Kerzen in den Tontöpfen erloschen einige Zeit nachdem sie angezündet worden waren. Zahlreiche Kinder waren indes eifrig bemüht, sie wieder zum Leuchten zu bringen.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt leuchtete ein großer Stern aus vielen Kerzen auf dem Marktplatz. Denjenigen, die sich die Mühe gemacht hatten, den Wenzelsturm zu erklimmen, bot sich ein phantastisches Bild, das ein außergewöhnlicher Vorbote der Weihnachtszeit zu sein schien. Aber die Kerzen brannten gegen Armut und Leid. Mit dieser Aktion wird ein Caritas-Kinder- und Jugendzentrum in Armenien unterstützt. Die Idee, die Spendenaktion der Caritas "Eine Million Sterne" erstmals in Naumburg durchzuführen, hatte Thomas Lohfink vom Caritas-Verband des Dekanats Naumburg-Zeitz. Bereits im Frühjahr hatte er der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Naumburg, Steffi Schikor, davon erzählt. Sie nahm die Idee auf, holte das Bündnis für Familien ins Boot. Mit dabei waren die Diakonie, das Evangelische Kirchspiel sowie die Katholische Pfarrei St. Peter und Paul. Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper übernahm die Schirmherrherrschaft und eröffnete diese Veranstaltung. In der Caritas-Behindertenwerkstatt wurden die Tontöpfe gefertigt, und Sponsoren wurden gesucht.

Dass die Mühen sich gelohnt haben, davon konnten sich neben Lohfink und Schikor auch die anderen fleißigen Helfer überzeugen, denn trotz des ungemütlichen Wetters waren zahlreiche Menschen gekommen, um zu spenden und das Lichtermeer zu bewundern. Gesorgt war für ein Rahmenprogramm, in dem oben erwähnter Chor ein Konzert zum Besten gab. Später ging der Musiker Jürgen Perl durch die Kerzenreihen und improvisierte auf dem Saxophon. An Ständen gab es Bastelangebote für Kinder, Weihnachtliches und auf eine Bratwurst und Getränke musste auch niemand verzichten.