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Corona-Pandemie DRK erhöht Test-Kapazität in Naumburg

Weiterhin nur zwei Standorte in der Domstadt, dafür ist am Boulevard nun auch sonntags geöffnet.

Von Harald Boltze 07.12.2021, 08:52
Keine Seltenheit: die lange Schlange vor dem Corona-Testzentrum des DRK in der Naumburger Jakobsstraße.
Keine Seltenheit: die lange Schlange vor dem Corona-Testzentrum des DRK in der Naumburger Jakobsstraße. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - Wer nicht die DDR miterlebt hat oder nie ein iPhone am Veröffentlichungstag ergattern wollte, der kennt das Gefühl kaum. Doch dieser Tage ist es wieder da: das stundenlange Anstehen. Vor allem ungeimpfte Menschen trifft es. Ursache ist natürlich, dass für einige Bereiche des Lebens seit etwa zwei Wochen auch am Arbeitsplatz „3G“ gilt. In Naumburg liegt das Schlangestehen zudem an den wenigen öffentlichen Möglichkeiten. Nur beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in der Jakobsstraße sowie in der Löwen-Apotheke am Markt sind offizielle Schnelltests in der Domstadt möglich.

Dass dies zu wenig ist, gab Landrat Götz Ulrich vor zwei Wochen auf einer Pressekonferenz zu. Man arbeite an dem Problem, doch es sei nicht so schnell zu lösen, sagte er damals. Der Kreis suchte das Gespräch mit Institutionen und Bürgermeistern und konnte gestern auf Anfrage unserer Zeitung verkünden, dass nicht nur in Zeitz, Weißenfels und Hohenmölsen, sondern nun auch in Nebra - dort in der Breiten Straße sowie im „Waldschlösschen“-Hotel in Wangen - Punkte hinzugekommen sind.

Und in Naumburg? Da bleibt es bei den beiden bekannten Standorten. Immerhin: Das Testzentrum des DRK am Boulevard in Naumburg hat seine Räumlichkeiten auf 400 Quadratmeter und so auch die tägliche Kapazität von 200 auf etwa 500 Tests erweitern können, heißt es seitens des Landkreises. Außerdem werden nun an sieben Tagen die Woche, also jetzt auch sonntags, die Türen geöffnet. Phasenweise die einzige Testmöglichkeit im Sommer und bis in den Herbst hinein war die Löwen-Apotheke von Dr. Andreas Hünerbein. „Ich hatte mich im März dazu entschieden, um einen Beitrag in der Pandemie zu leisten und weil ich bei einem Kollegen im Vogtland gesehen hatte, dass es mit der richtigen Software gut funktioniert.“ Zwar sei die Koordination mit dem Gesundheitsamt wegen dessen Überforderung nicht immer optimal gelaufen, und es habe Momente gegeben, „da habe ich mich gefragt, warum ich freitags, 18.30 Uhr, noch in fremden Nasen herumbohre, wenn alle anderen schon Feierabend haben“, gibt Hünerbein zu. Doch am Testen will er festhalten. Auch, weil es sich finanziell lohnt, wie er sagt.

Warum es dann nicht mehr Apotheken anbieten? „Bei uns sind sowohl die räumlichen als auch die personellen Möglichkeiten vorhanden gewesen. Wenn man erst noch Fläche anmieten müsste, würde die Rechnung wohl nicht aufgehen“, sagt er. Unschöne Szenen mit aufgebrachten Bürgern gebe es nur sehr selten. „Obwohl die Menschen oft eine halbe, manchmal sogar eine ganze Stunde lang in der Kälte warten müssen, sind sie doch zumeist dankbar, dass wir überhaupt testen.“

Alle Test-Standorte im Burgenlandkreis sind online zu finden unter: corona.burgenlandkreis.de