Der aus Karsdorf stammende Travis Pichler überzeugt bei internationalem Wettkampf Dickes Lob für zwei Fünfen
Turntalent schafft es in Cottbus bei der hochkarätigen „Juniors Trophy“ in gleich zwei Gerätefinals.

Cottbus - Da bringt einer zwei Fünfen mit nach Hause und erhält dennoch ein dickes Lob - um eine schulische Angelegenheit kann es sich also schwerlich handeln. Und ganz richtig: Die Komplimente, die der aus Karsdorf stammende und an die Sportschule und das Leistungszentrum Halle gewechselte Nachwuchsturner Travis Pichler jüngst empfing, galten seinen beiden fünften Plätzen in den Gerätefinals bei der „Juniors Trophy“ in Cottbus.
Auch im Mehrkampf stark
Das Traditionsevent zählt zu den hochkarätigsten Wettkämpfen für den Turn-Nachwuchs in Deutschland überhaupt, ist in der Lausitz-Metropole doch stets auch eine stattliche internationale Beteiligung zu verzeichnen. In diesem Jahr waren insgesamt 14 (!) europäische Nationen vertreten. „Und dass es Travis in einem solch illustren Teilnehmerfeld gleich in zwei Gerätefinals, an Reck und Boden nämlich, geschafft hat, ist wirklich sensationell“, lobt Pichlers neuer Trainer Sven Sixtus. Der 42-Jährige, der einst für Bremen und Hannover in der 1. Bundesliga turnte, hat im Sommer die Trainingsgruppe von dem in den Schuldienst gewechselten bisherigen Coach Matthias Grünewald übernommen.
„Und mit den fünften Plätzen an Reck und Boden hat Travis auch in den Finals selbst das Maximum erreicht, denn die vor ihm liegenden Sportler hatten deutlich höhere Ausgangswerte“, schätzt Sven Sixtus ein. Die Leistungen seien umso bemerkenswerter, als man wegen des relativ späten Sommerferien-Endes in Sachsen-Anhalt lediglich sechs Wochen Vorbereitungszeit zur Verfügung gehabt habe.
„Auch im Mehrkampf hat Travis mit mehr als 67 Punkten eine ordentliche Hausnummer hingelegt und sein Ding sehr konzentriert durchgezogen. Ohne den kleinen Fehler am Barren wären sogar 68 Zähler drin gewesen“, analysierte der Coach und würdigte den insgesamt „sehr fokussierten und professionellen Auftritt“ des 14-Jährigen.
Vince Renner kehrt zurück
Zu Sixtus’ neuen Schützlingen gehört übrigens auch der - wie Pichler aus Karsdorf stammende - Vince Renner. „Für Vince, der sich wegen eines Wachstumsschubs lange mit körperlichen Beschwerden herumplagte und überhaupt erst seit August wieder komplett grünes Licht seitens der Ärzte hat, kam die Juniors Trophy noch zu früh.“ Renner solle aber bei den nun anstehenden Offenen Landesmeisterschaft sowie auch bei Nachwuchs-Bundesliga-Wettkämpfen Einsatz- und Bewährungsmöglichkeiten erhalten.