Der Schock sitzt noch tief nach dem Tankstellenraub

NAUMBURG. - Der Schock nach dem brutalen Überfall auf eine Angestellte der Naumburger Bft-Tankstelle sitzt beim Pächter immer noch tief. Er wurde am Mittwoch kurz nach Mitternacht von der Polizei zum Tatort gerufen. Zwei bislang unbekannte maskierte Männer mit Sonnenbrillen kamen kurz vor der Schließung gegen 23.45 Uhr die Tankstelle an der Ecke Theaterplatz / Weißenfelser Straße gerannt. Sie bedrohten die Mitarbeiterin massiv mit einem pistolenartigen Gegenstand und forderten die Tageseinnahmen. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, versetzten sie der Frau vermutlich mit der Pistole einen Schlag gegen den Kopf. Die Verletzung war so stark, dass die Frau im Saale-Unstrut-Klinikum behandelt werden musste. Die 54-jährige Geschädigte befindet sich dort immer noch in ärztlicher Behandlung.

Über die Höhe des von den Tätern erbeuteten Bargelds gibt es seitens der Polizei aus ermittlungstechnischen Gründen keine Angaben. Auf Nachfrage von Tageblatt / MZ wurde lediglich die Auskunft erteilt, dass sich in der Tankstellenkasse zum Zeitpunkt des Überfalls nicht mehr die gesamte Tageseinnahme befunden habe.

Die Täter flüchteten nach dem Raubüberfall in die Schönburger Straße und weiter in Richtung Rosa-Luxemburg-Straße. Die Polizei setzte zu deren Verfolgung einen Fährtensuchhund ein und sicherte Spuren. Diese Spuren werden derzeit ausgewertet und zu weiteren kriminaltechnischen Untersuchungen ans Landeskriminalamt überstellt, so Polizeisprecher Jörg Bethmann.

Einer der Täter ist einer ersten Beschreibung zufolge circa 1,80 Meter groß. Er trug eine dunkle Hose und eine helle Jacke. Der zweite Räuber sol etwa 1,75 Meter groß sein. Er trug eine dunkle, möglicherweise dunkelgrüne Jacke und eine dunkle Hose. Beide sprachen deutsch ohne Akzent.

Vor fast genau neun Jahren war in dieser Tankstelle schon einmal ein bewaffneter Raubüberfall versucht worden. Damals, kurz vor Weihnachten, war der Täter eine 50-jährige Frau. Sie war mit einer Schreckschusspistole bewaffnet und hatte Bargeld sowie Telefonkarten verlangt. Die Kassiererin weigerte sich, der Aufforderung nachzukommen, drückte den Alarmknopf. Die Täterin flüchtete, wurde aber vor der Tankstelle durch Passanten festgehalten. Nur drei Tage später stand sie vor Gericht und wurde zu drei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt.

Zeugen, die Hinweise zur aktuellen Straftat geben können werden gebeten, sich im Revierkommissariat Naumburg unter der Telefonnummer 03445 / 24 50 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.