Denkmalschutz Denkmalschutz: Bekenntnis für einen historischen Ort

freyburg - Der erste Kunsthandwerkermarkt auf Schloss Neuenburg im vergangenen Jahr habe ihm Mut gemacht, in diesem Jahr seien seine Erwartungen übertroffen worden, meinte Andreas Wolf, der in Zickra, Landkreis Greiz, einen Kunsthof betreibt und deutschlandweit nicht weniger als 26 Märkte organisiert.
83 Aussteller an Bord
Nach Freyburg hatte er diesmal 83 Aussteller mitgebracht, die mit ihren Ständen das gesamte Burgareal samt einigen Innenräumen ausfüllten. Da wurde an zwei Tagen feinstes Kunsthandwerk präsentiert. Drechsler und Schnitzer, Keramiker, Puppenbauer und Schmuckgestalter, Seifensieder und Spielzeugerfinder und Modemacher, Plauener Spitzenklöppler waren vorwiegend aus Thüringen und Sachsen angereist.
Eingeladen wird auf Schloss Neuenburg zu einem Trödelmarkt mit Kunst und Antiquitäten am 19. und 20. September. Der Domänenmarkt mit buntem Markttreiben findet am 3. und 4. Oktober statt. Im Weinmuseum ist am 10. Oktober eine öffentliche Weinverkostung.
Viele schöne Dinge aus Holz waren zu sehen, wie am Stand von Anke Hofmann aus Zickra, die von klein bis groß heimisches Holz verarbeitet: Holzknöpfe, Schmuck und Hutnadeln, Fingerringe, aber auch Schalen, Dosen und Leuchter. Kleidsame Mode aus verschiedenen älteren Klamotten kombiniert Kerstin Rößler aus Chemnitz zu interessanten Unikaten, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Besonders schön, dass sehr viele Handwerker nicht nur verkauften, sondern sich auch bei der Arbeit zuschauen ließen. Der Korbflechter Andres Schlicke, der Kerzenmacher René Zintl und der Bürstenmacher Michael Matthes aus Bernburg, der übrigens beim legendären Naumburger Bürstenmachermeister Kurt Steinbrück (1997 im 75. Meisterjahr verstorben) in die Lehre ging. Auch die Kinder durften sich in alten Handwerken versuchen, beim Seifenmachen, als Steinmetze, Holzbildhauer und beim Papierschöpfen. Besonders eifrige und geschickte Mädchen und Jungen konnten den Kindergesellenbrief erwerben.
Berliner Moritaten und Puppen
Musik und Unterhaltung gab es ebenfalls: Das Duo „Lied-Fass“ aus Weimar mit Folklore und frechen Liedern zum Mitsingen und Zuhören, Drehorgel- und Marionettenspieler Heinz Krappatsch wartete mit alten Berliner Moritaten auf, und im Jägerzimmer gastierte eine Puppenbühne. Der hintere Burghof war kleinen, aber feinen Leckereien vorbehalten: Käsespezialitäten, Quarkkeulchen, isländische Lakritzen, mediterranen Salaten, und aus dem Kessel von Andreas Patzel aus Weida duftete es nach frisch gerösteten Mandeln und Kürbiskernen.