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Baracke weicht Notlandeplatz für Hubschrauber

Von JANA KAINZ 06.10.2010, 15:11

NAUMBURG. - Holland wirbt für Verständnis: "Es geht um die bestmögliche Versorgung der Patienten." Außerdem zähle bei den Verlegungen, die das Gros der Flüge ausmachen würden, oft jede Minute. "Brandverletzte, Patienten mit Herzinfarkten, Schlaganfällen oder nach Unfällen Verletzte werden bei uns in der Rettungsstelle stabilisiert und, sobald sie transportfähig sind, mit dem Hubschrauber in Spezialkliniken wie nach Halle gebracht", so Holland. Vom 1. Januar bis 30. September dieses Jahres hob 106-mal ein Hubschrauber für das Krankenhaus ab. Dieses Umverlegen sei bisher auch zeitlich sehr aufwendig gewesen. Denn seit das Krankenhaus mit Anfang der 1990er Jahre auf einen Hubschrauber zurückgreifen kann, wechselte oft der Standort des Notlandeplatzes. Landeten die Helikopter anfangs auf den Saalewiesen, steuerten sie später jenen Platz auf dem Klinikgelände an, wo heute der Neubau steht. Als dieser hochgezogen wurde, wichen die Hubschrauber auf das Gelände der benachbarten ehemaligen Juri-Gagarin-Sekundarschule aus. Um jeweils zum Hubschrauber zu gelangen, mussten die Patienten in einem Notarztauto befördert werden. Das sei nicht nur umständlich gewesen, sondern auch teuer, so der Geschäftsführer. Zum geplanten Landeplatz sehe er keine Alternative, betont Holland mit Blick auf die Befürchtungen der Anwohner. Lärmschutzwände aufzustellen, könne nicht als Kompromiss angeboten werden. "Wolle man das effektiv gestalten, würden die Wände den Flugverkehr behindern", so Bernd Richartz stellvertretender Leiter des technischen Dienstes.

Für den Bau des Landeplatzes wird die über 40 Jahre alte Baracke des Zentrallagers weggerissen. Weichen müssen auch neun genehmigungspflichtige Bäume, für die es Ausgleichspflanzungen geben werde. Bereits gebaut wird ganz in der Nähe des neuen Notlandeplatzes: an der Rückseite des Hauptgebäudes. Dort bereiten Bauarbeiter alles für den Anbau von zwei Aufzügen vor. Mit diesen gebe es einen barrierefreien Zugang zum Notlandeplatz und einen weiteren Eingang für Patienten und Besucher.