Ausstellung Ausstellung: Vom Tanzen im Regen
punschrau - Das Spielplatzkonzept für die Stadt Naumburg, das der Ortschaftsrat Bad Kösen noch im Sommer wegen gravierender inhaltlicher und Formfehler zurückgewiesen hatte, ist durch; ab Friedrich-Ebert-Straße bis zum Landesweingut wird eine 30-km/h-Zone eingerichtet; und der Umbau des Kurmittelzentrums liegt im Plan - zumindest weitgehend. Diese und andere Themen bestimmten die Sitzung des Ortschaftsrates Bad Kösen, der diesmal in Punschrau zusammenkam. Es ist die erste von Holger Fritzsche geleitete.
Nach seiner Wahl ist Holger Fritzsche jetzt von Naumburgs OB Bernward Küper (CDU) als Ortsbürgermeister von Bad Kösen und dessen Ortsteilen berufen worden. Küper überreichte in Punschrau eine entsprechende Ernennungsurkunde. Der im November 1972 geborene Fritzsche ist parteilos und gehört dem Bürgerbündnis für Bad Kösen (BBK) an. Seine Tätigkeit als Ortsbürgermeister ist eine ehrenamtliche und befristet auf sieben Jahre. Fritzsche folgt Gerd Förster, der fortan als fraktionsloses Mitglied im Ortschaftsrat tätig ist. In Punschrau dankte er dem Rat für die Zusammenarbeit, nach der Sitzung auch mit Spanferkel und Bier.
Wie der Zustand der Spielplätze im Naumburger Stadtgebiet ist und wie deren Perspektive, darüber gibt das sogenannte Spielplatzentwicklungskonzept der Stadtverwaltung Auskunft. Ziel soll sein, diese so herzurichten, dass sie künftigen Ansprüchen vor dem Hintergrund sinkender Finanzmittel und des demografischen Faktors (Schwund der Bevölkerung, Überalterung) gerecht werden. Der Ortschaftsrat hat dem Naumburger Gemeinderat dieses Konzept jetzt empfohlen - und zwar mit der Maßgabe, die Spielplätze im Stadtgebiet (insgesamt 62) so zu entwickeln, dass sie von allen Generationen genutzt werden können und barrierefrei sind.
Mehrheitlich nicht befürwortet wurde ein Antrag von Arndt Gerber (BKK), der unter Verweis auf die Finanzlage der Stadt lediglich den Erhalt der bestehenden Areale forderte. Reiner Zippließ (CDU) meinte, dass man im Gegenteil immer nach dem höchsten streben solle. Und Marno Scherling (Linke) sagte in Richtung Frank Döring (BKK), das Konzept sei ein strategisches und wichtig, man dürfe sich jetzt nicht an Rechtschreibfehlern aufhalten. Details könnten noch besprochen werden. Döring hatte erneut das Konzept wegen inhaltlicher und formeller Fehler kritisiert, unter anderem unaktuelle Zahlen der Bevölkerungsentwicklung. Die Empfehlung des Ortschaftsrates folgte schließlich mit der Aufforderung an die Verwaltung, zur Beschlussfassung im Naumburger Rat aktuelle Daten nachzureichen.
Eine Drehleiter, die die Bad Kösener Wehr dringend benötigt und die in Berlin ausfindig gemacht worden war (Tageblatt/MZ berichtete), kann von der Stadt nicht einfach so erworben werden. Es bedürfe einer europaweiten Ausschreibung, ließ die Kommunalaufsicht wissen. Diese wird es nun geben, der Anbieter aus Berlin hat seine Beteiligung bereits zugesagt. Im März, so sagte Bad Kösens Wehrleiter Gert Dachroth vor dem Rat, könnte die Drehleiter ausgeliefert werden.
Ein Riesen-Problem, so machte Fachbereichsleiterin Ute Freund deutlich, seien die Feuerlöschteiche im Stadtgebiet. Diese würden nach und nach saniert, allerdings seien Aufwand und Kosten hoch. Eine finanzielle Förderung gebe es nicht mehr. Zwei Teiche waren Thema: jener in Punschrau und der in Tultewitz. Ersterer sei stark verschlammt, wie stark, müsse noch erfasst werden, hieß es. Ein Aufbringen des Schlammes auf Felder wegen Kontaminierung nicht möglich. Allerdings sei der Wasserraum mit 96 Kubikmetern noch ganz ordentlich, so Gert Dachroth. Der Tultewitzer Teich hingegen wäre nur noch bedingt nutzbar, die Wassermenge unzureichend.
Inzwischen unter Dach und Fach, so verlautete seitens der Stadt, ist der Pachtvertrag mit Unternehmer Sonnekalb in Kleinheringen für die Unterbringung der Feuerwehr. Es folgten nun Arbeiten durch Eigentümer und Stadt, man rechne mit einem Einzug im Frühjahr.
Die Arbeiten am Kurmittelzentrum liegen laut Fachbereichsleiterin Ute Freund „weitgehend“ im Plan. Zwei Ausschreibungen seien noch offen. Mit einer Fertigstellung im Dezember wäre nicht zu rechnen, es werde wohl der Januar. Der Eröffnungstermin April gerate nach jetzigem Kenntnisstand aber nicht in Gefahr. Die Stadt geht bei alledem von leicht steigenden Kosten von zwei bis drei Prozent aus. Diese beliefen sich auf 6,9 Millionen Euro, vorbehaltlich einer Nachverhandlung mit der Investitionsbank. Von einer Kostenexplosion, wie von manchen befürchtet, könne man jedenfalls nicht reden, so Ute Freund.
Am Bahnhof Bad Kösen sollen im nächsten Jahr sowohl die Hoch-, als auch die Tiefbauarbeiten beginnen. Hergerichtet werden dann zunächst der barrierefreie Zugang zur Unterführung und der Anschluss an die Gerstenbergkpromenade. Im Fokus stehen zudem die Restaurierung der Empfangshalle und der Neubau angrenzender Gebäude. Weitere Arbeiten: Schiffsanleger Saaleck (dieses Jahr), Slipanlage für Boote in Bad Kösen (im Sommer), aktuell Reparatur der Fischhausbrücke in Schulpforte. Diese weist Schäden an der Oberfläche auf. Bereits erledigt sind der Wegebau zu Gaststätte (samt Parkplatz) und Brücke auf der anderen Saale-Seite.
Empfohlen hat der Ortschaftsrat das Festlegen einer 30er-Zone von der Ebertstraße bis zum Landesweingut. Die Strecke ist bereits lediglich mit 30 km/h zu befahren, jedoch in Etappen immer wieder neu ausgewiesen. Mit einer Deklarierung als „Zone“ könnten Verkehrsschilder eingespart werden.
Keine städtische Maßnahme, aber von Bedeutung: der Neubau der Mausa-Brücke in der Eckartsbergaer Straße von Bad Kösen. Da noch nicht betoniert, wird vor Ort bezweifelt, dass die Landesstraßenbaubehörde den Freigabe-Termin 12. Dezember halten kann. Gerd Förster sagte dazu, dass die aktuelle Auskunft aus Halle sei, dass es zwar nicht der 12. werde, der Dezember aber schon.