Arbeitsgericht macht dicht
VON HELGA HEILIG NAUMBURG. - Ab 1. Januar nächsten Jahres ist der Justizstandort Naumburg um eine Einrichtung ärmer. Wie aus einer Pressinformation hervorgeht, wird das Arbeitsgericht Naumburg mit Ablauf des 31. Dezember, 2008 "aufgehoben". "Der Bezirk des aufgehobenen Gerichts Naumburg wird ab dem 1. Januar 2009 dem Bezirk des Arbeitsgerichts Halle zugelegt", wird weiter mitgeteilt.
Das Arbeitsgericht Naumburg wurde 1991 aus der Taufe gehoben. Es war einst zuständig für Arbeitsrechtstreitigkeiten im Burgenlandkreis und im ehemaligen Kreis Merseburg. Die ersten sieben Jahre war das Arbeitsgericht Naumburg in den Räumlichkeiten des Verwaltungsbaus des ehemaligen VEB Metallwaren am Naumburger Linsenberg untergebracht. Im September 1998 zogen die damals 30 Mitarbeiter (heute sind es 15) in die Räumlichkeiten des ehemaligen Wehrkreiskommandos, Nordstraße 15. Zuvor war das Gebäude in knapp einjähriger Bauzeit umfassend saniert und umgebaut worden. Mit Fördermitteln der Europäischen Union in Höhe von zwei Millionen Mark wurde das Haus zu einem Gerichtsgebäude umgerüstet. Es verfügt über vier Sitzungssäle und diverse Büroräume. Installiert wurde auch ein behindertengerechter Fahrstuhl. Welche Nutzung die nun leer stehende Liegenschaft, die sich im Besitz des Landes Sachsen-Anhalt befindet, nun erfährt, ist nicht bekannt. "Zur Erhaltung einer bürgenahen Justiz wird das Arbeitsgericht Halle in Naumburg ab 1. Januar 2009 einen Gerichtstag abhalten", wird mitgeteilt. Eingerichtet werde eine "auswärtige Rechtsantragsstelle." Der Gerichtstag für den Burgenlandkreis wird in den Räumlichkeiten des Oberlandesgerichts Naumburg, Domplatz 10, durchgeführt. Dagegen hat die Rechtsantragsstelle des Arbeitsgerichts Halle in Naumburg ab dem 1. Januar 2009 ihren Sitz im Amtsgericht Naumburg, Markt 7, Zimmer 427. Weiter zu beachten ist, dass ab dem 1. Januar 2009 beim Arbeitsgericht Naumburg kein Nachtbriefkasten und kein Telefax mehr zur Verfügung stehen.