Ziegelrodaer Forst Ziegelrodaer Forst: Besonders die Eichen haben es ihr angetan
Ziegelroda/MZ. - Die Ausbildung begann im September 1978 in der Betriebsberufsschule Forst in Bad Doberan an der schönen Ostseeküste und endete im Sommer 1981. Als Stadtkind an keine schwere körperliche Arbeit gewöhnt, musste sie nun in einer Mädchenbrigade bei Wind und Wetter Arbeiten in der Aufforstung, der Waldpflege und im Holzeinschlag ausführen, was ihr am Anfang sehr schwer fiel. Dazu kam noch das Heimweh, denn die Internatsschüler konnten nur alle vier Wochen nach Hause fahren. Mit einem guten und einem sehr guten Abschluss als Forstfacharbeiter mit Abitur bewarb Heike sich dann für ein Studium an der TH Dresden, Sektion Forstwirtschaft in Tharandt, und wurde 1981 immatrikuliert.
Waldbau, Forstschutz, Standortlehre und Forsteinrichtung wurden ihre Lieblingsfächer. Zu den schönsten Erlebnisse in ihrer Studentenzeit gehörte, wie sie sagt, ein sechswöchiger Aufenthalt in der Sowjetunion 1984 im Rahmen des Studentenaustausches. Mit der erfolgreichen Verteidigung ihrer Abschlussarbeit über Schutz gegen Wildschäden beendete sie 1986 als frisch gebackener Diplomforstingenieur ihr Studium. Nach einigen Bewerbungen verschlug es Heike Roßbach noch im März des selben Jahres in den damaligen Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Ziegelroda. Der Anblick der Kalihalde, der qualmenden Fabrikschlote und des grau-schwarz gefärbten Schneematsches lösten einen kleinen Schock bei ihr aus, als die sich nach einer Wohnung umsah.
Doch diese ersten Eindrücke traten schon bald in den Hintergrund. Mit dem ihr eigenen Eifer, ihrem Interesse am Waldbau und ihrer Konsequenz hatte sie sich bald das Wissen und die Fachkenntnisse angeeignet, die sie nach der ersten Forststrukturreform in Sachsen-Anhalt befähigten, die Funktion eines stellvertretenden Forstamtsleiters (F 1) im neu gebildeten Forstamt Bad Bibra zu übernehmen. Bei der Forstplanung, der Erstellung von Bebauungsplänen, Neuaufforstungen und bei der Betreuung von Kommunal- und Privatwald waren ihr Wissen, ihr Durchblick und ihr Verhandlungsgeschick bald sehr gefragt. Mit der Auflösung des Forstamtes Bad Bibra wurde ihr im Forstamt Ziegelroda wiederum die Funktion eines "F 1" übertragen.
Hier wirkt sie unter anderem aktiv am Zustandekommen der Pflege- und Betreuungsverträge mit den Privatwaldbesitzern und der Erhaltung der Saatgutplantagen. Für den Erhalt des hohen Eichenanteiles im naturnahen Wald Ziegelrodaer Forst und für die Durchsetzung der Leitlinie Wald engagiert sie sich besonders. Nie verzichtete sie auf den Rat und die Hilfe erfahrener Forstpraktiker, die sie aus diesem Grund besonders schätzen.