Wohnen in der Hafenstraße? Wohnen in der Hafenstraße?: So könnte das Gebiet am Geiseltalsee bebaut werden

Mücheln - Nach wie vor muss jeder Besucher des Geiseltalsee-Hafens in Mücheln auf dem Weg zur Marina an den Überresten der ehemaligen Fischverarbeitung vorbeifahren. Die eingezäunten Verwaltungs- und Produktionsgebäude links und rechts der Zufahrtsstraße verfallen seit dem Ende des Betriebes 1993 unaufhörlich zu Ruinen und sind wahrlich kein schöner Anblick.
Räte stellen Bebauungsplan namens „Wohngebiet Hafenstraße“ auf
Das 15.000 Quadratmeter große Schandfleck ist nach mehreren Versteigerungen schon weit über zehn Jahre im Privatbesitz einer Leipziger Immobilienfirma, aber ohne Frage inzwischen ein Filetstück mit bestem Blick von oben auf Deutschlands größten künstlich angelegten See. Der jetzige Besitzer hatte gegenüber der MZ im Laufe der Jahre immer wieder von Kaufinteressenten gesprochen. Passiert ist aber nichts.
Dann war im Herbst 2018 im Müchelner Stadtrat erstmals von einem konkreten Bebauungskonzept die Rede. Nun ist man wieder einen kleinen Schritt weiter. Die Immobilienfirma beauftragte ein Planungsbüro, Vorstellungen zur künftigen Bebauung auf Papier zu bringen. In ihrer jüngsten Sitzung beschlossen die Räte dann, auf dieser Grundlage einen Bebauungsplan namens „Wohngebiet Hafenstraße“ aufzustellen.
Es gibt eine Zeichnung (siehe nebenstehendes Foto), wie das Areal einmal aussehen könnte. Bestehen soll es aus drei Teilen. Erstens ist das eine maximal viergeschossige Seniorenwohnanlage mit Pflegeeinrichtung und Betreutem Wohnen auf rund 7000 Quadratmetern Grundfläche. Dazu sollen sieben Appartementhäuser im maritimen Stil kommen, die maximal dreigeschossig errichtet werden und insgesamt 50 Wohnungen beinhalten. Nicht zuletzt sollen daneben sechs Einfamilienhäuser Platz finden.
Wohnen in der Hafenstraße nur unter bestimmten Voraussetzungen
Für die Stadt sind, das wurde in der Ratssitzung deutlich, zwei Dinge besonders wichtig. Es muss zum einen festgeschrieben werden, dass die Kommune keinerlei Kosten für die weitere konkrete Planung trägt. Dazu soll bald ein entsprechender Vertrag abgeschlossen werden. Zum zweiten enthält der Plan neben der Bebauung zwischen Landesstraße und Straße „Paulinewäldchen“ nicht nur die zu errichtenden Häuser. Zur vorgesehenen Erschließung gehört vielmehr auch das Stück Fahrbahn zwischen dem Abzweig Landesstraße und der asphaltierten Einfahrt zum Hafen, das noch nicht ausgebaut wurde.
Das Bauamt betonte im Stadtrat aber auch, dass der eingereichte Plan nur eine Vorstellung ist und man noch ganz am Anfang einer Umgestaltung des Grundstücks stehe. Mit anderen Worten: Wann hier die alten Gebäude abgerissen werden und in welcher Form das Gelände bebaut wird, steht weiter in den Sternen. (mz)