Wo die «Lerchen» gurrten
Zöschen/MZ. - Die besagte Sonderausstellung hatte 360 Hauptakteure, wobei die sich eigentlich ziemlich passiv verhielten und nur durch einige ihrer Art typischen Verhaltensweisen auffielen. 360 Tauben der Rasse "Coburger Lerchen" gurrten und pickten nämlich in ihren Käfigen herum.
Sie ließen sich dabei offensichtlich auch nicht von den neugierigen Blicken der Besucher stören. "Wir sind mit der Resonanz seitens der Leute mehr als zufrieden", verriet Thomas Pohl, der nicht nur im Zöschener Verein den Vorsitz innehat, sondern zudem Vorsitzender der Gruppe Sachsen der Coburger Lerchen-Züchter ist. "Die Gruppe ist eine von bundesweit sieben Untergruppen, in denen die Züchter der im Namen erwähnten Taubenart organisiert sind", so der Vorsitzende.
Fünf Preisrichter
Bisher hatte die Gruppe Sachsen ihre alljährliche Ausstellung vorwiegend im süddeutschen Raum ausrichten lassen, wo laut Pohl auch die Mehrzahl der Geflügelzüchter, die dem speziellen Hobby nachgehen, zu finden ist. "Nun wollten wir eben mal versuchen, die doch recht bedeutende Ausstellung bei uns in Zöschen auf die Beine zu stellen", beschrieb er die Motivation seines Vereins. Die rund drei Dutzend Aussteller und auch die fünf Preisrichter seien auf alle Fälle zufrieden gewesen. "Sowohl die Ausstellungsbedingungen als auch die Qualität der Tiere wurden positiv bewertet". Gerade die Bewertung der Tiere hatten sich die speziell hierfür geschulten Richter nicht leicht gemacht. Nahezu sechs Stunden waren sie am Samstag in ihre Aufgabe vertieft. "Bei weit über 300 Tieren die besten zu finden bedarf natürlich großer Sorgfalt", erklärte Thomas Pohl dazu. 80-Jähriger dabei
Die Coburger Lerche, die als Formtaube gilt, muss vor allen Dingen durch ihren Bau optisch bestechen. "Beispielsweise muss die Brustpartie den aktuellen Zuchtmaßstäben entsprechen", war von Horst Pfützner zu erfahren. Der 80 jährige Züchter aus Schkeuditz frönt bereits seit über einem halben Jahrhundert seinem geliebten Hobby und so war er natürlich auch in Zöschen mit Begeisterung dabei. Da machte es ihm auch nichts aus, einmal nicht zu den allerbesten Züchtern zu gehören.
"Viele Tauben wurden mit den beiden höchsten Wertungen 'vorzüglich' und 'hervorragend' bedacht", verriet ein zufriedener Thomas Pohl, der sich schon auf die Siegerehrung am Sonntag freute, bei der zahlreiche Preise auf die erfolgreichsten Züchter der quantitativ und vor allem auch qualitativ guten Sonderausstellung warteten.