Winfried Glatzeder Winfried Glatzeder neuer Film: Was man im tiefsten Westen findet

Merseburg - Seinen neuen Kinofilm zu bewerben, kann für einen Schauspieler richtig anstrengend sein. Winfried Glatzeder, immerhin Jahrgang 1945, war vergangenen Sonnabend gleich in drei Städten unterwegs: Halle, Merseburg und Jena. An seiner Seite Regisseur Robert Thalheim. Denn mit ihm und seinen Kollegen Henry Hübchen, Michael Gwisdek, Thomas Thieme und Jürgen Prochnow hat Winfried Glatzeder die Agentenkomödie „Kundschafter des Friedens“ gedreht, der ab dem 26. Januar auch im Domstadtkino läuft.
Fans konnten jedoch schon am Sonnabend bei der Vorpremiere dabei sein und dem unter anderem durch „Paul und Paula“ bekannt gewordenen einstigen Defa-Star ganz nahe kommen.
Die Resonanz auf das Angebot war sehr groß. Die Zuschauer amüsierten sich zunächst hörbar prächtig über den Streifen mit Henry Hübchen als ehemaligem DDR-top-Spion, den der BND 27 Jahre nach dem Mauerfall aus dem Ruhestand holt und um Hilfe bittet und der mit seinen einstigen Genossen plötzlich noch einmal im Einsatz ist.
Winfried Glatzeder tritt gut gelaunt vor das Publikum
Viele fühlten sich an die DDR-Fernsehserie „Das unsichtbare Visier“ aus den 70er Jahren erinnert, in der Armin Mueller-Stahl einen Kundschafter gespielt hatte.
Beim anschließenden Interview mit Domstadtkino-Betreiber Ulrich Jacobi erlebte das Publikum einen gut gelaunten und humorvollen Star zum Anfassen. Beispiel: Ulrich Jacobi fragte Winfried Glatzeder nach den großen Kollegen, die mitspielen. Darauf Winfried Glatzeder: „Die sind alle kleiner als ich“.
Winfried Glatzeder erzählte vom Dreh in Gran Canaria und der Herausforderung, auf Russisch zu singen und dass er sich in seine Rolle als Romeo-Agent Harry deshalb so gut hineinversetzen konnte, weil er selbst ja auch nicht mehr ganz so jung ist. Robert Thalheim wiederum ließ durchblicken, dass er es nicht einfach hatte mit seinem Staraufgebot, weil große Charaktere aufeinander prallten.
Und er sprach von der schwierigen Suche nach Drehorten im typischen Baustil der 70er und 80er Jahre und dass er schließlich nicht in den neuen, sondern in den alten Bundesländern fündig wurde. „Im tiefsten Westen existiert noch der Osten“, so sein Fazit.
Glatzeder gibt Autogrammstunde
Nach einer kurzen Autogrammstunde ging es für die beiden auch schon weiter. Doch für die Merseburger Fans hatte Ulrich Jacobi noch eine schöne Neuigkeit parat.
Er kündigte an, dass Winfried Glatzeder zu den diesjährigen Defa-Filmtagen in die Domstadt zurückkehrt und am 18. März zu Gast sein wird, wenn der Streifen „Zeit der Störche“ aus dem Jahr 1971 noch einmal gezeigt wird.