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Willi-Sitte-Galerie Merseburg Willi-Sitte-Galerie Merseburg: Sonderausstellung zu Bischof Thietmar startet am Sonntag

Von Michael Bertram 14.07.2018, 10:00
Auch Markus Cottin befindet sich im Endspurt bei den Vorbereitungen. Am Sonntag soll die Thietmar-Schau eröffnen.
Auch Markus Cottin befindet sich im Endspurt bei den Vorbereitungen. Am Sonntag soll die Thietmar-Schau eröffnen. Peter Wölk

Merseburg - In der ersten Etage der Willi-Sitte-Galerie sieht es gerade so aus wie am ersten Tag nach einem Umzug: Nackte weiße Wände, leere und halbvolle Pappkartons, die so ziemlich überall auf dem Boden stehen und einige fleißige Wichtel, die mit Werkzeug versuchen, alles so herzurichten, dass man sich dann doch wohlfühlt.

Doch keine Sorge, die Sitte-Galerie zieht keineswegs um. Vielmehr zieht der legendäre Bischof Thietmar ein. Denn das Obergeschoss der Galerie beherbergt einen Teil der Sonderausstellung der Vereinigten Domstifter anlässlich des 1.000. Todestags Thietmars.

Am kommenden Sonntag soll die Schau eröffnen. Und noch sieht vieles nach Chaos aus. „Es ist alles im Fluss, wir sind voll im Zeitplan“, zeigt sich Domstiftsarchivar und Kurator der Sonderausstellung, Markus Cottin, auf MZ-Nachfrage zufrieden. Mit einem Laptop unterm Arm schreitet er durch die einzelnen Bereiche, die sich jeweils einem der Bücher der Thietmar’schen Chronik widmen sollen. Er klappt den Computer auf: „Das werden wir den Besuchern beim Reinkommen anbieten“, sagt er.

Leihgabe aus dem Mailänder Domschatz in Merseburg

Über den Bildschirm flimmert ein extra angefertigter Film, der Thietmars Leben, Aufstieg zum Bischof und sein Vermächtnis kurz skizziert. „Das dient zum Einstieg in die Schau, die sich vor allem auf die Chronik konzentriert“, sagt Cottin. Die Vorbereitung der Ausstellung sei schwierig gewesen. „Die Räume nicht zu überfrachten, auszuwählen, worauf es ankommt, ist bei Thietmar nicht einfach“, sagt er. Schließlich will man den Bischof nicht nur auf die Chronik reduzieren.

„Aber sie ist nun einmal von größtem Interesse, weil sie einen ganz besonderen, einen ganz persönlichen Blick auf die damalige Geschichte gibt“, schwärmt Cottin. In den kommenden Tagen werden noch die restlichen Exponate, die die Sonderausstellung bereichern sollen, eintreffen. „Das geht dann Schlag auf Schlag“, sagt er. „Die Restauratoren fertigen ein Zustandsprotokoll, und dann wandern die Sachen direkt in die Vitrine, wo sie in Szene gesetzt werden.“

Erwartet wird unter anderem noch ein Weihwassereimer aus dem Mailänder Domschatz, der laut Cottin noch nie die Sammlung dort verlassen hat. Aus dem belgischen Brüssel kommt eine besondere Abschrift der Chronik. Eine Elfenbeintafel, die den Schreibprozess veranschaulicht, wird aus Österreich erwartet. (mz)