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Wilde Expedition Wilde Expedition: Warum ein Schilfboot auf dem Geiseltalsee segelt

Von Diana Dünschel 22.07.2019, 09:00
Der Schilfrumpf der „Abora IV“ wird an der bulgarischen Schwarzmeerküste gerade fertiggestellt.
Der Schilfrumpf der „Abora IV“ wird an der bulgarischen Schwarzmeerküste gerade fertiggestellt. Dominique Görlitz

Varna/Braunsbedra - Der Archäologe Dominique Görlitz, der für seine neue Schilfboot-Expedition „Abora IV“ zwei Jahre lang mit seinem internationalen Team aus sechs Nationen vom Hafen Braunsbedra aus auf dem Geiseltalsee trainierte, rechnet mit dem baldigen Stapellauf.

Archäologische Expedition: Ein Schilfboot auf dem Geiseltalsee

Im bulgarischen Varna sind der eigentliche Schiffsbau und die Fertigung der Aufbauten im vergangenen Monat weit vorangekommen, teilt der Abenteurer in einer Pressenotiz mit. „Die Korbhütten stehen in der Endfertigung. Der Mast wird in den nächsten Tagen verschnürt. Auch der Schilfrumpf wird gerade fertiggestellt. Wenn alles glatt geht, heben wir Anfang nächster Woche die Aufbauten auf den fertigen Schilfrumpf auf. Dann dauert es noch einmal knapp eine Woche bis zum Stapellauf“, heißt es in seinem Schreiben.

Dominique Görlitz möchte bei seiner neuen Expedition von der berühmten bulgarischen Goldküste aus übers Schwarze Meer bis nach Ägypten segeln. Der Chemnitzer möchte auf diese Art und Weise seine Theorie bestätigen, dass schon vor tausenden Jahren die Kulturen des Schwarzen Meeres mit den Ländern jenseits des Bosporus in einem permanenten Austausch standen.

Enge internationale Kooperation auf den Gebieten der Kultur und Wissenschaft

Da sind gute Kontakte natürlich das A und O. Deshalb zeigte sich der Archäologe auch froh über Besuch aus der Türkei auf der improvisierten Werft. „Nach langen Vorbereitungen besuchte uns gerade der Generalkonsul der Türkei am Bauplatz“, teilt er weiter mit. Ziel des Konsuls sei es gewesen, das Abora-Projekt kennenzulernen und die Möglichkeiten der Kooperation zwischen Istanbul und dem Team zu prüfen.

„Der Konsul ist ein sehr freundlicher und hochgebildeter Mann“, schildert Dominique Görlitz. „Sofort fanden wir gemeinsam einen Draht miteinander und diskutierten die zahlreichen Möglichkeiten einer deutsch-türkischen Zusammenarbeit.“ Dabei habe der Konsul mehrfach seine Begeisterung und seinen Willen ausgedrückt, alles zu tun, damit nicht nur die Befahrung der beiden türkischen Meeresengen mit „Abora IV“ möglich wird, sondern auch eine enge internationale Kooperation auf den Gebieten der Kultur und Wissenschaft.

Weitere Infos zu der Expedition: www.abora.eu. Eine Ausstellung zu den bisherigen Abora-Projekten ist ab 29. Juli wieder in der Pfännerhall Braunsbedra zu sehen. (mz)