Von der Provinz zum angesagten Hotspot Wie der Besuch einer jungen Dame Lauchstädt zum angesagten Kurbad machte
Um ihre Depressionen zu behandeln, kommt eine Kurfürstin 1775 nach Lauchstädt. Sie leitet damit den rasanten Aufstieg des kleinen Kurbades ein, der die Stadt bis heute geformt hat und der den Einheimischen viel Arbeit, aber auch Einnahmequellen brachte.

Bad Lauchstädt/MZ. - „Seit Ihrer Abreise nehme ich weiterhin zweimal täglich ein Bad und fühle mich dadurch so wohl, dass ich nicht fürchte nachfolgend davon geschwächt zu sein; im Gegenteil schlafe ich dadurch ruhiger und habe mehr Appetit; dies sind sehr gute Anzeichen, und mein Äskulap stellt mir daraus das günstigste aller Horoskope.“ Mit diesen – ursprünglich auf Französisch verfassten – Worten berichtet Kurfürstin Maria Amalie im Jahr 1775 vom Fortgang ihres Kuraufenthaltes in Lauchstädt. Die damals 23-jährige Frau des sächsischen Regenten Friedrich August I. ist mit ihrem Gatten in dem kleinen Kurbad, weil sie nach einer Fehlgeburt an Depressionen leidet.