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Wer hat Vorfahrt? Wer hat Vorfahrt?: Schilder-Irrsinn stellt Merseburgs Autofahrer vor Rätsel

Von Robert Briest 15.02.2017, 06:00
Verkehrszeichen zum Selberwählen in der Oeltzschnerstraße.
Verkehrszeichen zum Selberwählen in der Oeltzschnerstraße. Peter Wölk

Merseburg - Verkehrszeichen sind eigentlich dafür gedacht, die Verkehrsabläufe klar zu regeln. Im Merseburger Westen steht derzeit jedoch eine Beschilderung, die alle bestehenden Klarheiten beseitigt, dafür aber eine prima Knobelaufgabe abgibt.

Wer hat Vorfahrt in der Oeltzschner Straße in Merseburg?

Folgende Frage: Wer hat Vorfahrt, wenn vor der Doppelkurve der Oeltzschner Straße in Richtung Norden zunächst ein rundes Vorrang-gewähren-Schild, nur einen Meter später jedoch ein quadratisches Vorrang-vor-dem-Gegenverkehr-Zeichen steht und sich ein ebensolches auch in der Gegenrichtung befindet? Schwierig, nicht wahr?

Stadt Merseburg weist die Verantwortung von sich

Die Stadt Merseburg weist die Verantwortung als Rätsel- und Schildersteller von sich. Die Verwaltung genehmige lediglich die Baustellen und gebe an, wie ausgeschildert werden muss, erklärt Gert Heimbach, Leiter des Merseburger Straßen- und Grünflächenamtes.

Der Bauträger beauftragt dann eine zum Schilder aufstellen berechtigte Firma. Im konkreten Fall kam zu einer Baustelle am westlichen Fußweg, eine Rohrhavarie auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Deshalb sollte die Vorfahrtsregelung eigentlich umgedreht und die alte Regelung „unscharf“ gemacht werden. Doch die ist Richtung Norden noch immer aktiv. Heimbach vermutet, dass hier jemand an den Schildern gedreht hat.

Schilderfirma müsste bei Unfällen haften

Vom Haken ist die zuständige Schilderfirma damit jedoch nicht. „Sie muss eigentlich täglich die Baustelle kontrollieren“, erklärt der Amtsleiter. Nachdem sich bereits am Montag Bürger bei der Stadt über das Schilderchaos beschwert hätten, habe sein Mitarbeiter am Dienstagmorgen bereits beim zuständigen Unternehmen Bescheid gesagt. Dies blieb bis zum Nachmittag jedoch ohne Folgen. Heimbach wollte deshalb erneut nachfragen. Sollte es in der Kurve zu einem Unfall kommen und ließe sich dafür die fehlerhafte Zeichensetzung als Ursache ermitteln, so müsste laut Heimbach die Schilderfirma haften. Akute Unfallgefahr dürfte angesichts der trotz Baustellen noch üppigen Straßenbreite jedoch nur bestehen, wenn sich zwei Mähdrescher begegnen. (mz)