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Sekundarschule Welche Veränderungen in der Goethe-Schule in Merseburg anstehen

Von Undine Freyberg 28.09.2021, 09:01
Volker Naundorf (l.) und Hartmut Fäller
Volker Naundorf (l.) und Hartmut Fäller (Foto: U. Freyberg)

Merseburg/MZ - Seit 2003 waren sie Kollegen - Hartmut Fäller, der bisherige Schulleiter der Merseburger Goethe-Sekundarschule, und Volker Naundorf, der damals von der Sekundarschule Schraplau kam und sein Stellvertreter wurde. Der Mathe-Chemie- und der Mathe-Physik-Lehrer kennen sich aber schon viel, viel länger. „Seit 1974 - aus der Schule“, erzählt Fäller. Naundorf (61) sei eine Klassenstufe unter ihm gewesen. Beide haben die Klosterschule Roßleben besucht, eine Internatsschule. Und die hieß zu DDR-Zeiten - wen wundert’s - Goetheschule. „Goethe hat uns also wieder zusammengebracht“, lächelt Fäller. Der 63-Jährige hat seine Schulzeit nun jedoch beendet, kam nur nochmal in seine alte Schule, um sich in gemütlicher Runde von seinen Kollegen zu verabschieden.

Fäller war zunächst Direktor der Sekundarschule Raßnitz und übernahm ab 1991 die Leitung der Merseburger Rosental-Sekundarschule. Da die 2004 geschlossen werden sollte, wurde er 2002 an die Goethe-Sekundarschule versetzt, deren Schulleiter in Rente gegangen war. Der größte Kraftakt in dieser Zeit hatte für Fäller mit der Sanierung der Goethe-Schule zu tun. „Wir sind im Februar 2011 aus unserer Schule ausgezogen, um den Weg für die Sanierung freizumachen“, erzählt er.

„Das hat leider nicht funktioniert.“

Man habe innerhalb einer Woche den kompletten Inhalt der Schule eingepackt und in der Ausweichschule in West wieder ausgepackt, um am Montag nach der Winterferienwoche mit dem Unterricht starten zu können. „Rund 1.000 Kisten. Das würde ich nie wieder machen“, sagt Fäller. Die 8,6 Millionen Euro teure Sanierung der Schule selbst sei jedoch topp gewesen. Seit diesem Schuljahr gibt es aufgrund eklatanter Platzprobleme auch eine Außenstelle in der Unteraltenburg, wo die 5. und 6. Klassen unterrichtet werden. Fäller hätte sich gefreut, das noch während seiner Dienstzeit erleben zu dürfen. „Das hat leider nicht funktioniert.“

Der 63-Jährige geht vorfristig in den Ruhestand. „Ich will doch noch was vom Leben haben“, lächelt der passionierte Läufer, der unter anderem sechs Mal den Berlin-Marathon gelaufen ist. Das Kurioseste, das er in all seinen Jahren als Lehrer erlebt hat? „Wir hatten an der Rosental-Schule einen beweglichen Ferientag. Ich war trotzdem da. Plötzlich stand ein Schüler vor mir und fragte, wo die anderen alle sind. Es gab keine bessere Gelegenheit, ihm zu erklären, dass es wichtig ist, im Unterricht aufzupassen“, schmunzelt Fäller, der jetzt Zeit zum Lesen und für seine drei Enkel hat. „Darauf freue ich mich.“