Farbig oder Alu pur? Welche Farbe soll neue Brücke am vorderen Gotthardteich bekommen?
Noch kann entschieden werden, welche Couleur die neue Brücke am vorderen Gotthardteich bekommen soll. Stadtrat schlägt ein kleines Fest zur Einweihung vor.

Merseburg - Wenn die neue Brücke dann endlich da sei, sollte man darüber nachdenken, sie mit einem kleinen Brückenfest einzuweihen, schlug SPD-Fraktionschef Steffen Eichner in der aktuellen Stadtratssitzung vor. Für diesen Vorschlag dürfte ihm die Zustimmung vieler gewiss sein. Denn seit fünf Jahren war die marode Brücke am vorderen Gotthardteich gesperrt. Im April wurde sie abgerissen.
Wie wird die neue Brücke aussehen? „Wird es einfach nur eine Brücke oder wird es ein Hingucker, den die Leute von weitem sehen und unbedingt dort hingehen wollen“, fragt sich beispielsweise der Stadtratsvorsitzende Roland Striegel (SPD/Grüne). Vielleicht könnte man hierzu auch die Bürger beteiligen, schlägt er vor. Allerdings geht das nur noch bei der farblichen Gestaltung. Denn Material und Konstruktion der Brücke sind seit Jahren beschlossene Sache: Eine einfache Aluminiumbrücke, die vielleicht noch einen kleinen Bogen bekommt, soll es werden - so hatten es die Stadträte beschlossen.
220.000 Euro darf das Projekt kosten
Denn eigentlich sollte die Brücke bereits 2016 oder 2017 ersetzt werden, doch da hatte die Kommunalaufsicht des Landkreises dazwischen gegrätscht. Da sich Merseburg im Jahr 2016 in der vorläufigen Haushaltsführung befand, untersagte die Behörde damals eine Kreditaufnahme von 50.000 Euro oder mehr, da die Brücke nicht zwingend nötig sei. Allerdings lagen zu dem Zeitpunkt bereits alle nötigen Stadtratsbeschlüsse vor, und auch die Ausschreibung war bereits veröffentlicht worden. „Wir hatten damals einen öffentlichen Teilnehmerwettbewerb mit beschränkter Ausschreibung, den wir dann allerdings aus besagten Gründen zurückziehen mussten“, erklärt der zuständige Amtsleiter Gerd Heimbach. Allerdings habe man damals bereits Reaktionen von fünf Unternehmen gehabt, die ein Angebot gemacht hatten. „Deshalb haben wir jetzt nur die Firmen, von denen wir wissen, dass sie Brücken bauen können, aufgefordert, ein Angebot abzugeben.“ Das sei auch rechtens, da in Zeiten von Corona freihändige Vergaben bis zu einem Wert von 2,5 Millionen Euro möglich seien, erklärt Heimbach. So teuer wird die Brücke allerdings längst nicht. 220.000 Euro darf das Projekt kosten. 146.700 Euro davon werden über Fördermittel finanziert.
„Sollten wir uns jetzt noch entscheiden, dass die Brücke nicht einfach nur alufarben, sondern farbig sein soll, ist das auch kein großes Problem“, so der Amtsleiter. Ganz egal, ob das Aluminium eloxiert werde, also eine Schutzschicht durch elektrolytische Oxidation aufgebracht wird, oder es einen Farbanstrich geben wird. „Das haben wir alles schon in unserer Ausschreibung drin, die am Montag rausgegangen ist.“ Die Brücke soll möglichst noch in diesem Jahr installiert werden. Dazu sollen die bestehenden Widerlager der alten Brücke genutzt werden. (mz)