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Slogan, Video, bekannte Gesichter Was Merseburgs neue Imagekampagne bringen soll

Merseburg hat sich einen neuen Stadtslogan gegeben. Begleitet wird der von einer Videokampagne auf Youtube. Bald sollen bekannte Gesichter der Stadt auch im Kino zu sehen sein. Oberbürgermeister Müller-Bahr hat eine klare Vorstellung, wen er damit erreichen will.

Von Robert Briest 12.02.2025, 18:00
Vanessa Tzschirntsch gibt in der neuen Stadtwerbekampagne Einblicke in ihre Arbeit im Familienzentrum von Jumpers und Sempers in Merseburg-Süd.
Vanessa Tzschirntsch gibt in der neuen Stadtwerbekampagne Einblicke in ihre Arbeit im Familienzentrum von Jumpers und Sempers in Merseburg-Süd. Screenshot: Youtube @stadt.merseburg

Merseburg/MZ. - „Was nicht austauschbar ist, ist der Mensch?“, sagt Sebastian Müller-Bahr (CDU). Merseburgs Oberbürgermeister sitzt bei warmem Wetter auf einem Sofa vor der Stadtverwaltung. Eingeleitet werden seine Worte von prägnanter klassischer Musik. Die Merseburger seien ein nettes Völkchen, schließt der für den Schlossgarten zuständige Gärtner Klaus Otto an. Zu sehen sind er und der OB mit weiteren Akteuren des Stadtlebens im Trailer für die neue Videowerbekampagne der Stadt.

Die ist eng verknüpft mit dem neuen Slogan der Domstadt, den Müller-Bahr vergangene Woche beim Neujahrsempfang im Ständehaus präsentierte. Der lautet: „Wir sind MER. Der Mensch im Mittelpunkt.“ Der Slogan sei in den vergangenen anderthalb Jahren entstanden, in denen man in Workshops und gemeinsam mit einem Marketingbüro die Marke Merseburg kreiert habe, berichtet der Verkaufsexperte und OB. Entstanden ist in diesem Kontext etwa das neue Stadtlogo. Das M, das von der Silhouette des Domes gebildet wird. Und nun der Stadtslogan.

Was macht Merseburg aus?

„Wir haben überlegt, was Merseburg ausmacht.“ Vieles sei austauschbar, letztlich auch die Gebäude. Was unter dem Strich bleibe, findet Müller-Bahr, seien aber die Menschen mit ihrem Mut, ihrem Engagement, ihrer Lebensfreude. Deshalb: „Der Mensch im Mittelpunkt.“ Der Slogan sei der erste dieser Art, sagt Müller-Bahr. Am ehesten in die Richtung ging bisher der Spruch „Merseburg bezaubert“. Den wolle man weiter im Kulturbereich einsetzen, erklärt der OB. Der neue Stadtslogan und die damit einhergehende Videokampagne sind dagegen aus seiner Sicht Wirtschaftsförderung. Ziel sei dabei nicht, um Industrieansiedlungen zu buhlen, „Dafür sind Leuna und die harten Fakten bekannt.“ Sondern im Vordergrund stehe das Werben um neue Einwohner, um Fachkräfte für die Chemie und andere Branchen. Und die gewinnt man nach Ansicht des Oberbürgermeisters am besten über weiche Faktoren.

Natürlich wolle man auch weiterhin nicht auf Alleinstellungsmerkmale wie den Dom oder die Zaubersprüche verzichten, sonst hätte man ja nicht zuletzt Schauspielerin Andrea Kathrin Loewig zur Botschafterin der Zaubersprüche ernannt, betont Müller-Bahr. Aber die Fachkraft aus Frankfurt am Main, die überlegt, herzuziehen, kriege man damit nicht überzeugt. Die wolle wissen, wie das echte Lebens- und Wohngefühl in der Stadt sei.

Filme sollen im Kino, über Youtube und Facebook gezeigt werden

Um das zu vermitteln, setzt die Verwaltung nicht nur auf ihren Chef und den Gärtner, sondern hat unter anderem Stadtführerin Angela Biemann vor die Kamera geholt, die die Merseburger Mundart und die Vorzüge ihres Wohnortes preist. Vanessa Tzschirntsch stellt die Arbeit im Familienzentrum von Jumpers und Sempers in Merseburg-Süd vor und Eisverkäufer Christian Bianco erklärt, wie er aus Italien herkam und in der Domstadt eine neue Heimat fand.

Zu sehen sind die Kurzfilme auf dem Youtube-Kanal der Stadt und bald auch im Domstadtkino. Zu den sechs bisher gedrehten, sollen bald weitere hinzukommen, erklärt Müller-Bahr: „Damit man jedes Mal, wenn man ins Kino geht, sich auf eine neue Person freuen kann, die man vielleicht sogar kennt.“ Derzeit überlege man auch noch, wo man die Videos sonst noch streuen kann. Werbung auf Youtube und Facebook steht oben auf dem Ideenzettel der Stadt.