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Was in einem Stall begann

Von Regina Retzlaff 03.06.2008, 15:56

Steigra/MZ. - Heute führt der Geschäftsführer stolz Besucher durch die Hallen auf dem 10 000 Quadratmeter großen Areal im Gewerbegebiet "Am Schwedenring" in Steigra. Dort ist er Anfang 1994 eingezogen. "Es war 1990 eine Entscheidung der Familie", erinnert sich Heppner. "Einer von uns sollte sich selbständig machen, so war beschlossen", erzählt er weiter.

Und weil der gelernte Stahlbauer Ulf gerade mit seinem Bauingenieurstudium fertig geworden war, und er zudem die Qualifizierung zum Schweißingenieur in der Tasche hatte, fiel die Wahl auf ihn. Sein Vater, der jahrelang als Richtmeister bei der Imo Leipzig tätig gewesen war, packte anfangs in seiner Freizeit tüchtig mit zu.

Sie starteten wie gesagt in einem Schafstall (der heute das Hotel "Quernetal" beherbergt) durch. Die Aufträge blieben nicht aus, die Wirtschaft boomte. Und als die Gewerbegebiete ringsum entstanden, entschied sich Heppner für den Bau eines neuen Firmensitzes in Steigra. Mit fünf Beschäftigten wurde dort begonnen. Die Aufträge für Stahlbaufertigung und -montage kamen und kommen auch heute noch vorwiegend aus dem Industriebereich. Damals, so Ulf Heppner, habe man sehr viel für Lafarge in Karsdorf gearbeitet. Das Zementwerk sorgte für auskömmliche und gute Aufträge. "Das hat uns tüchtig nach vorn gebracht", gesteht Heppner heute ehrlichen Herzens. Damals entstanden auch die notwendigen Kontakte zur Industrie, die heute so wichtig sind für die Auftragsbeschaffung.

1998 musste die Produktionsstätte zum ersten Mal erweitert werden. Schließlich benötigt man Platz, wenn man Bühnenkonstruktionen für den Zementanlagenbau, Laufstege oder Treppenanlagen fertigt. Und so wurden aus 1 000 Quadratmeter Produktionsfläche im Jahre 1994 bis heute rund 7 000 Quadratmeter. Für die Zement- und die chemische Industrie wird gefertigt und dann vor Ort montiert. 30 Leute (vier davon sind Azubis) stehen in Produktion und Montage derzeit bei Heppner in Lohn und Brot. Dazu kommen sechs Angestellte im Büro. "Und weil wir so viele Leute sind und wir weiter wachsen werden, bauen wir derzeit einen Büro- und Sanitärkomplex an", berichtet der Geschäftsführer voller Stolz. Richtfest dafür wurde jüngst gefeiert. Dazu entsteht eine neue Strahlhalle für das Nachstrahlen der gefertigten Stahlteile (Korrosionsschutz). In diesem Bereich führt Heppner auch Lohnaufträge aus.

Deutschlandweit sind die Mitarbeiter von Stahlbau Heppner derzeit tätig. Seit gut einem Jahr bauen die Steigraer zum Beispiel die Stahlkonstruktion für ein neues Kraftwerk in Duisburg. "Die Auftragslage ist gut, wird sind schon bis Jahresende ausgelastet", ist von Ulf Heppner weiter zu erfahren. Auch deshalb stellt er auch in diesem Jahr wieder zwei Azubis ein. Konstruktionsmechaniker wird einer lernen, Industriekaufmann der zweite. "Wenn es die Lage ergibt, übernehmen wir auch gute Leute nach der Ausbildung. 1994 begann Heppner auszubilden. Aus dieser Riege von Azubis sind Andreas Bang, er bedient eine moderne Säge-Bohranlage, und Sven Popoletz, er ist Vorarbeiter für die Montage, noch dabei.