Radiologie Saalekreis Warum der Chef so begeistert von seiner Mitarbeiterin ist
Warum der Chef so begeistert von seiner Mitarbeiterin Angelika Görlich ist und mit welchem selbstgebauten Gerät sie in ihren Beruf startete.

Merseburg/MZ - „Sie ist noch eine vom alten Schlag, wenn Sie wissen was ich meine“, sagt Steffen Hempel über Angelika Görlich und spricht voller Begeisterung über seine Mitarbeiterin. „Und sie trifft immer den richtigen Ton, kann beruhigen und ist emphatisch. Gerade wenn Frauen zur Mammografie kommen und vielleicht Angst haben, ist das sehr, sehr wichtig.“ Der Radiologe und die Röntgenassistentin kennen sich beruflich länger als manche Ehepaare, ihrem Beruf ist die 66-Jährige sogar noch viel länger treu. In diesem Monat ist sie tatsächlich schon 50 Jahre dabei.
1971 hat Angelika Görlich am damaligen Kreiskrankenhaus Merseburg ihre Ausbildung begonnen. Im Jahr 2001 wechselte sie dann vom Carl-von-Basedow-Klinikum zur Radiologie Saalekreis, die sich im Untergeschoss des Klinikums befindet. Sie war nicht nur lange leitende Röntgenassistentin, sondern auch zertifizierte mammografische Fachkraft und hat den Nachwuchs in ihrem Beruf ausgebildet. Wenn sie an die Anfänge zurückdenkt, muss Angelika Görlich schmunzeln. „Wir haben 1971 mit einem selbstgebauten Mammografiegerät angefangen, um diese Untersuchungen zu machen. Das hatte ein Professor zusammen mit einer Physikerin entwickelt. Wenn man sich das heute vorstellt“, meint sie. „Aber das waren eben die Anfänge dieser Untersuchungsmethode.“
Angelika Görlich aktuell auch sehr gefragt
Filme werden bei radiologischen Untersuchungen schon längst nicht mehr entwickelt und die Geräte werden immer besser. Erst seit gut einem Monat hat die Radiologie Saalekreis eines der besten Untersuchungsgeräte, das quasi eine 3-D-Mammografie durchführen kann. „Das hat im südlichen Sachsen-Anhalt meines Wissens nach keine andere Praxis“, sagt Steffen Hempel. Deshalb ist Angelika Görlich aktuell auch sehr gefragt. Sie hat die größte Erfahrung im Umgang mit der Technik und übernimmt die fachliche Einweisung der Kolleginnen in das neue Tomosynthese-Gerät. „Dafür sind wir ihr sehr dankbar, denn sie ist für uns wirklich wertvoll“, sagt Steffen Hempel über seine Mitarbeiterin.
Die 66-Jährige kommt immer noch stundenweise auf Minijobbasis in die Praxis, wenn sie gebraucht wird. Die Zeit kann sie sich meist selbst einteilen. Wenn es im Terminplan brennt, wäre sie aber vermutlich ganz schnell zur Stelle. Ihre Leidenschaft für den Beruf hat Angelika Görlich sogar vererbt. Sohn Christian (41) hat vor fast 20 Jahren in derselben Praxis angefangen und ist mittlerweile ebenfalls leitender Radiologieassistent.